Matthias Schweighöfer im WZ-Interview: Wann ist ein Mann ein Mann? (mit Trailer)

Düsseldorf. Schauspieler Matthias Schweighöfer hat für „What a Man“ erstmals auch Regie geführt, das Buch geschrieben und produziert. Im Gespräch mit der WZ beantwortet er die Frage, warum er alles selbst machen wollte.

Herr Schweighöfer, Sie haben Ihren Film „What a Man“ genannt. Wann ist ein Mann ein Mann?

Matthias Schweighöfer: Das habe ich bis jetzt leider noch nicht richtig beantworten können.

Warum der englische Titel?

Schweighöfer: „Wann ist ein Mann ein Mann“ ist sehr lang und schwierig auf einem Plakat. Wir haben uns darüber ein Jahr lang den Kopf zermartert. Schließlich sind wir bei „What a Man“ geblieben, weil wir beim Schreiben diesen Song gehört haben.

Im Film geraten Sie als unfreiwillig Verlassener in eine Lebenskrise. Ist 30 ein Alter für eine Krise?

Schweighöfer: 30 kann ein Alter für eine Krise sein. Man durchleuchtet die Beziehung, man denkt über absurde Momente nach. Und dann geht es weiter, man wird vielleicht Vater und geht nicht mehr so viel feiern.

Regisseur, Hauptdarsteller, Produzent, Koautor — warum haben Sie alles selbst gemacht?

Schweighöfer: Ich habe eine Produktionsfirma gegründet und brauchte ein erstes Projekt. Dann haben wir angefangen zu schreiben. Und dann waren wir schon so drin, dass ich auch spielen wollte. Das wäre für einen Regisseur ohnehin kein Zuckerschlecken geworden, wenn man als Gegenüber drei Funktionen einnimmt.

Sie haben mit Til Schweiger in „Keinohrhasen“ zusammengearbeitet. Haben Sie von ihm gelernt?

Schweighöfer: Klar, Til war ein guter Lehrer.

Wie ist „What a Man“ entstanden?

Schweighöfer: Ich habe gesagt, wir setzen uns mal einen Tag hin und gucken, ob uns was einfällt. An dem Tag haben wir 60 Drehbuchseiten geschrieben, und in drei Tagen war die erste Fassung fertig. Fox hat sofort zugesagt, und das Ding lief von allein.

Sie haben mit Tom Cruise in „Operation Walküre“ gespielt. Worin liegt der Unterschied zu Ihrem Projekt?

Schweighöfer: Dass bei „Operation Walküre“ zwei Drehtage so viel gekostet haben wie bei mir der ganze Film. Und dass das Team aus 400 Leuten mehr bestand.

Lockt Sie die Möglichkeit, in Hollywood zu spielen?

Schweighöfer: Nee, Europa ist ein gutes Filmland. Wenn die Amerikaner mal rufen sollten, mal sehen. Aber ich muss da jetzt nicht rüber. Christoph Waltz, so wie der das gemacht hat, war es perfekt. Der hat in Berlin schön Filme gemacht, mit Quentin Tarantino, und kriegt dann seinen Oskar. Mit Mitte 50 ist das auch ein gutes Alter.

Was ist mit dem Theaterspielen?

Schweighöfer: Theater würde ich auch gerne mal wieder machen. Aber wenn man eine Firma hat, trägt man eben auch Verantwortung für viele Leute. Daher müssen wir die Firma erst einmal richtig ans Laufen bringen. Für Theater braucht man Zeit, und ich muss eine Weile in Berlin sein.

Bringt es Sie runter?

Schweighöfer: Nee. Runter bringt mich definitiv mein Kind.

Wie vereinen Sie Arbeit und Familie?

Schweighöfer: Die waren dabei. Unsere Nanny ist mitgekommen und hat gleich mitgespielt. Meine Freundin hat Zusatzmaske gemacht, und unsere Tochter war das Maskottchen vom Set.