Michael Haneke erhält Prinz-von-Asturien-Preis

Oviedo (dpa) - Eine neue Auszeichnung für Michael Haneke: Der österreichische Filmregisseur („Liebe“, „Das Weiße Band“) erhält den angesehenen spanischen Prinz-von-Asturien-Preis in der Sparte Künste.

Der 71-Jährige sei mit seinem Filmwerken ein Bezugspunkt des Kinos der Gegenwart, betonte die Jury in Oviedo in Nordspanien. Hanekes Filme wiesen zutiefst europäische Wurzeln auf und behandelten mit radikaler Aufrichtigkeit individuelle und kollektive Probleme. Der Regisseur beleuchte in meisterhafter Weise finstere Aspekte der menschlichen Existenz wie Gewalt, Unterdrückung oder Krankheit.

Der Prinz-von-Asturien-Preis gilt als die „spanische Version des Nobelpreises“. Er wird alljährlich in acht Sparten vergeben und ist mit je 50 000 Euro dotiert. Die Auszeichnungen werden im Oktober den Preisträgern vom spanischen Kronprinzen Felipe überreicht, der den Titel des Prinzen von Asturien trägt.

Für die Auszeichnung in der Sparte Künste waren 33 Kandidaten nominiert worden. Neben Haneke kamen der kubanische Balletttänzer und Choreograph Carlos Acosta, der US-Konzeptkünstler Bruce Nauman, der estnische Komponist Arvo Pärt und die serbische Performance-Künstlerin Marina Abramovic in die Endausscheidung.

Der vielfach ausgezeichnete Haneke hatte mit dem Film „Liebe“ seine vorigen Erfolge übertroffen. Für das still inszenierte Kammerspiel um die letzten Tage eines älteren Ehepaares erhielt der Österreicher eine Auszeichnung nach der anderen. Zuerst gab es die Goldene Palme, den Hauptpreis des Filmfestivals von Cannes, wo das Werk vor einem Jahr seine Weltpremiere feierte. Seither kamen weltweit mehr als 30 Auszeichnungen hinzu, darunter Europäische Filmpreise, ein Golden Globe und der Auslands-Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film.