Oscar-prämierter „Son of Saul“: Plädoyer gegen das Vergessen
Berlin (dpa) - So etwas hat man im Kino noch nicht gesehen: In „Son of Saul“ nimmt einen Regisseur Laszló Nemes mit in die NS-Todesmaschinerie von Auschwitz. Im Mittelpunkt steht der Insasse Saul, der verzweifelt versucht, seinen toten Sohn vor der Verbrennung zu retten und ihn beerdigen zu lassen.
Saul arbeitet im Sondereinsatzkommando an den Gaskammern, sortiert die Kleidung, schleppt die Leichen zu den Öfen, schaufelt die Asche in einen See. Der junge ungarische Regisseur Laszló Nemes offenbart neue, erschreckende Einblicke in die Hölle von Auschwitz. Völlig zu Recht gab es dafür gerade den Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film.
(Son of Saul, Ungarn 2015, 107 Min., FSK o.A., von Laszló Nemes, mit Géza Röhrig, Levente Molnár, Urs Rechn)