Peter O'Toole: Großbritannien verneigt sich vor einem Giganten
Prominente und Künstler trauern um die irische Schauspiel-Legende Peter O’Toole.
London. Größen aus Film und Politik haben den Tod von Schauspieler Peter O’Toole, berühmt als „Lawrence von Arabien“, betrauert.
Der irische Präsident Michael D. Higgins sprach von einem „Giganten des Films und der Bühne“.
Großbritanniens Premierminister David Cameron bekannte, „Lawrence von Arabien“ sei sein Lieblingsfilm, O’Tooles Auftritt in der Titelrolle „atemberaubend“ gewesen. O’Toole war am Samstag im Alter von 81 Jahren in einem Londoner Krankenhaus gestorben.
Am Montag war O’Tooles Bild als „Lawrence“ mit den stahlblauen Augen und im Wüsten-Outfit auf so gut wie jeder großen britischen Zeitung abgedruckt. In langen Würdigungen wurde er für seine Verdienste gefeiert, gleichzeitig wurde an sein oft wildes Leben erinnert.
„Ob auf einem Kamel oder einem Barhocker — Peter O’Toole inspirierte“, schrieb die Tageszeitung „Times“. Der „Independent“ betonte: „Er war so viel mehr als Lawrence.“ So habe er es geschafft, schauspielerische Autorität zu verbreiten, und gleichzeitig „die aggressiven und subversiven Eigenschaften einer neuen Generation von „wütenden Schauspielern“ besessen.
O’Tooles Tochter Kate bedankte sich für die Anteilnahme und erklärte, die Familie sei „überwältigt“ von „all der Liebe und Zuneigung“, mit der an ihren Vater erinnert werde.
50 Jahre lang spielte O’Toole Könige und Kaiser, Alkoholiker und Erzengel. Sein Name ist aber vor allem mit einem Wüstenhelden verbunden: „Lawrence von Arabien“ verschaffte ihm 1962 weltweiten Ruhm.
Mit seinem Auftritt als britischer Offizier in David Leans Epos holte er seine erste Oscar-Nominierung. „Lawrence von Arabien“ bekam acht Trophäen, doch der Hauptdarsteller ging leer aus. Er unterlag Gregory Peck in dem Film „Wer die Nachtigall stört“.
O’Toole wurde noch für weitere sieben Rollen für den Oscar nominiert — bekam ihn aber nie. 2003 wurde ihm der Ehren-Oscar für sein Lebenswerk verliehen. Kurz vor seinem 80. Geburtstag hatte sich O’Toole vom Film und der Bühne verabschiedet. „Ich bin nicht mehr mit dem Herzen dabei und das wird sich auch kaum noch ändern“, begründete er im Juli 2012 seine Entscheidung. dpa