Poetisch und melancholisch: „Venezianische Freundschaft“
Berlin (dpa) - Es sind große Themen, die der kleine Film „Venezianische Freundschaft“ ganz unaufdringlich und wie nebenbei verhandelt: Es geht um Menschenhandel und Fremdenfeindlichkeit, um Einsamkeit und Identitätssuche.
Vor allem aber ist das Spielfilmdebüt des italienischen Dokumentarfilmmachers Andrea Segre eine wunderbare Erzählung über die Macht der Freundschaft. Die Chinesin Shun Li (Zhao Tao) fühlt sich fremd in der Lagune. In einem von der chinesischen Mafia gekauften Café am Hafen bedient sie die misstrauischen alten Fischer des Lagunenortes Chioggia. Mit einem der Männer freundet sich die junge Frau an, sehr zum Missfallen ihrer chinesischen Arbeitgeber und der anderen Fischer. Ein kleiner, poetischer Film mit großartigen Hauptdarstellern.
Venezianische Freundschaft, Italien 2011, 98 Min., FSK o.A., von Andrea Segre, mit Zhao Tao, Rade Serbedzija.