Polanski holt Preis mit zwei Jahren Verspätung ab
Zürich (dpa) - Mit zwei Jahren Verspätung holt der polnisch-französische Starregisseur Roman Polanski in diesem Herbst seinen Preis des Zurich Film Festivals ab.
Die Auszeichnung für sein Lebenswerk sollte Polanski bereits 2009 verliehen worden, doch als er damals im September in die Schweiz einreisen wollte, wurde er auf dem Flughafen Zürich verhaftet. Grundlage war ein Haftbefehl der USA. Diese forderten die Auslieferung Polanskis, weil der Regisseur 1977 eine Minderjährige missbraucht haben soll. Polanski wurde in seinem Chalet in Gstaad unter Hausarrest gestellt.
Im Juli 2010 wurde er freigelassen und seine Auslieferung abgelehnt. Die Schweizer Behörden hatten Zweifel an der Darstellung des Sachverhalts durch die USA. Polanski reiste nach Paris zurück, wo er in Frankreich seinen Wohnsitz hat. Er wird nun zum Festival am 27. September in Zürich erwartet.
Die Festivalleitung zeigte sich über die Zusage Polanskis erfreut. „Wir sind sehr stolz und geehrt, Roman Polanski nun endlich in Zürich empfangen zu können“, teilte sie mit. „Wir sind große Bewunderer seines Werks und freuen uns, ihm den Ehrenpreis für sein Lebenswerk überreichen zu dürfen.“