Schweighöfer: Frauen bleiben ein Geheimnis
Hamburg (dpa) - Kurze Röcke und High Heels für Matthias Schweighöfer: Der 30-Jährige mimt in seiner neuen Komödie „Rubbeldiekatz“ den armen Schauspieler Alexander, der vorgibt eine Frau zu sein, um die Rolle in einem Hollywood-Film zu ergattern.
Im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa spricht Schweighöfer über seine Schauspielerfamilie, eine mögliche Rückkehr zum Theater und verrät, ob er Dank seiner neuen Rolle die Frauen besser versteht.
Wie haben Sie sich mit Pumps und Push-up-BH gefühlt? Und sind Sie durch die Rolle in „Rubbeldiekatz“ zum Frauenversteher geworden?
Schweighöfer: „Die Aufmachung einer Frau ist schon krass. Die High Heels waren der Wahnsinn und dann hat man Brüste, Strumpfhosen an, irgendwelche Stützschlüpfer und ein Kleid. Dazu noch was um den Hals sowie Wimperntusche, Lidstrich und Kontaktlinsen - das ganze Programm. Das war schon sehr aufwendig, aber leider habe ich durch die Rolle keinen besseren Blick auf die Frauenwelt bekommen. Sie sind immer noch ein Geheimnis für mich.“
Als Sohn eines Schauspieler-Paares sind Sie ja quasi am Theater groß geworden. Sie selbst haben schon als Jugendlicher auf der Bühne gestanden. Wie sehr reizt Sie das Theater?“
Schweighöfer: „Natürlich ist es bei mir durch die Familie so gewesen, dass ich viel mitbekommen habe. Ich habe mein ganzes Leben im Theater verbracht. Ich würde gerne wieder Theater machen, an der Berliner Volksbühne spielen. Man nimmt sich dort einfach mehr Zeit. Mich reizt alles Mögliche von Frank Castorf, was er so im Kopf hat.“
Nun haben Sie aber erst einmal ihre eigene Produktionsfirma gegründet. Ist ein neuer Film schon in Planung und werden Sie - wie bei ihrem Regiedebüt „What A Man“ - wieder Ihre Eltern einspannen?
Schweighöfer: „Es ist immer sehr lustig mit meinen Eltern zusammenzuarbeiten. Die haben dann so einen großen Respekt vor mir. Meine Mutter ist komischerweise immer sehr aufgeregt und total nervös. Und ja, sie spielt auch in meinem nächsten Film mit. Der heißt "Schlußmacher", darin geht es um eine Trennungsagentur. Drehstart ist in drei Monaten.“
Das klingt nach einem dichten Programm. Was machen Sie eigentlich, wenn Sie von dem ganzen Trubel und Showbusiness entspannen wollen?
Schweighöfer: „Ich fahre meistens raus. Ich packe meine Familie ein und fahr in unser kleines Häuschen, was wir außerhalb von Berlin haben. Dann gehen wir spazieren. Ich bin unheimlich viel im Wald. Ich liebe den Wald.“
Und zeigt Ihre kleine Tochter auch schon Interesse an der Schauspielerei?
Schweighöfer: „Das krasse ist, die fängt echt schon an. Die singt allen immer vor und tanzt und muss allen zeigen, was grade so los ist. Sie ist schon relativ offen und hat ein großes Mitteilungsbedürfnis. Die ist echt Wahnsinn, die Kleene.“
Interview: Jenny Tobien, dpa