Thriller: "Zodiac" - Wahnsinn ist unberechenbar

David Fincher zeichnet in „Zodiac“ virtuos die Jagd nach dem berüchtigtsten Serienkiller der USA nach.

Düsseldorf. Es sind kurze intime Augenblicke frischer Verliebtheit, die der Killer jäh zerstört. Als Zuschauer weiß man, was passiert: Dass das Glück der jungen Paare, die sich im Auto oder im hohen Gras am See die Zukunft rosarot ausmalen, von jetzt auf gleich zerstört sein wird. Vorher versuchen sie noch verzweifelt mit dem Unbekannten zu verhandeln, der sie mit vorgehaltener Waffe drangsaliert. Im Radio läuft dazu Donovan, "Hurdy Gurdy Man". Beim Ausblenden liegen die Körper blutüberströmt über Wagensitzen und Picknickdecken. Dreieinhalb Minuten Pop als Soundtrack kaltblütigen Psychoterrors.

Sieben Taten wurden Zodiac, dem berüchtigtsten Massenmörder in der Geschichte der USA, nachgewiesen. Er selbst bekannte sich insgesamt zu 13, immer wieder als kryptisch aufgebaute Bekennerschreiben an drei Tageszeitungsredaktionen in und um San Francisco gerichtet, erstmals 1969, nachdem bereits drei Tote auf sein Konto gingen, zum letzten Mal 1978. Da hatte er bereits als Vorlage für einen Hollywood-Blockbuster gedient, "Dirty Harry" mit Clint Eastwood.