Transformers 3: Glühend in den Weltuntergang
In dem Actionspektakel „Transformers 3“ verwandeln Außerirdische die Welt in einen Haufen Schrott.
Unter Hollywoods Science-Fiction-Machern steht die Weltgeschichte derzeit hoch im Kurs. Historische Fakten sind Hintergrund für explosive Storys. „X Men — Erste Entscheidung“ dichtet die Kuba-Krise zur Verschwörung von Mutanten um. „Transformers 3“, der neue Actionfilm von Regisseur Michael Bay („Armageddon“), macht die Landung auf dem Mond 1969 zur ersten Begegnung von Menschen mit Außerirdischen.
Daraus entwickelt sich ein unerbittlicher Kampf, der die Welt in einen Schrotthaufen verwandelt. Regisseur Bay bringt schon den dritten „Transformers“-Teil auf die Leinwand. Die ersten beiden Großproduktionen kosteten zwischen 150 und 200 Millionen Dollar — und spielten 2007 und 2009 jeweils etwa das Doppelte ihres Budgets ein.
Der kommerzielle Erfolg scheint Bay nun einen Freifahrtschein zum noch großspurigeren Drehen und Produzieren gegeben zu haben: Ein Großteil der 155 Filmminuten zeigt aufwendige Kampfszenen. Die Roboter Autobots treten an der Seite der Menschen gegen die finsteren Decepticons an, nachdem die Ladung eines Alien-Raumschiffs vom Mond geborgen und zur Erde gebracht wurde.
Regisseur Bay und Drehbuchschreiber Ehren Kruger („Scream 3“) waren noch nie für tiefgründige Geschichten bekannt, dieses Mal unterbieten sie auch niedrigste Erwartungen an einen plausiblen Plot. Als wollte er die logischen Lücken der Geschichte übertönen, schreit sich Hauptdarsteller Shia LaBeouf („Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“) von einer Kampfszene zur nächsten.
Model Rosie Huntington-Whiteley spielt seine Freundin. Ihr Part besteht vorrangig darin, in knapper Bekleidung ihren Körper zu präsentieren. Ihre „Transformers“-Vorgängerin Megan Fox ist nicht mehr dabei. Sie soll Regisseur Bay wegen seiner Arbeitsweise am Set mit Hitler verglichen haben. Seither meiden sich die beiden.
In „Transformers 3“ motivieren sich die Soldaten und Roboter im Kampf um das Schicksal der Welt mit markigen Landser-Sprüchen, etwa „Die Welt braucht dich jetzt“ oder „Du hast tapfer gekämpft“. Kurze Depri-Dellen werden mit Pathos ausgebügelt: „Der Weg des Kriegers ist einsam“, heißt es an einer Stelle.
Einen Hauch von historischem Anstrich gibt dem Film der Astronaut Buzz Aldrin, der 1969 als zweiter Mensch auf dem Mond in die Geschichte einging. Der 81-jährige Aldrin spielt in einem Cameo-Auftritt sich selbst. Als alter Mann trifft er in „Transformers 3“ mit denselben Aliens zusammen deren Raumschiff er angeblich schon 1969 auf dem Mond gesehen habe. Na, er muss es wissen.