Kunstakademie Düsseldorf In jeder Klasse ist alles möglich
Skulpturen können aus Gips, aber auch aus bloßen Stahlstangen sein.
Düsseldorf. In jeder Klasse kann heutzutage alles gemacht werden. In der Malereiklasse von Andreas Schulze gibt es einen Dialog des Norwegers Orjan Einarsson Dösen mit dem Berliner Felix Amberbacher. Beide arbeiten sich an Cannabis-Pflanzen ab, Orjan mit perfekt gemalten Blättern und Felix mit verbogenen Stahlrohren, die sich wie unter Drogeneinfluss zum wilden Tanz verbiegen.
Sebastian Ax hat ein Tier aus Bernsteinharz mitten in der Malereiklasse Havekost so lange geschmirgelt und poliert, bis es kristallin schimmert. Bei der Bildhauerin Fritsch revanchierte sich die Absolventin Jovita Majewski am Montagabend mit einem Maskenball. Wer will, kann aber auch in eine Slot-Maschine Geld werfen, um von Dennis Werth zu erfahren, dass die Kunst Freude macht.
Klara Kayser arrangiert ein Plastikschwert mit bauchigem, recht femininem Mittelteil. Die Glasfaser auf dem bläulichen Körper lässt die Figur leicht schimmern, als sei es eine Rakete mit getarnter Oberfläche.
Eine wahre Forschungsarbeit leistet Johanna Honisch, Absolventin bei Herbert Brandl. Sie ist sechs Monate lang den Bildstöcken nachgegangen, wie es sie in Süddeutschland und Österreich am Straßenrand oder auf Friedhöfen gibt. Die Jung-Künstlerin hat ihre Formen abstrahiert, nachgebaut und in Gips abgegossen. Als Hommage an ihren österreichischen Professor hat sie auch ein kleines Matterhorn-Motiv auf eine Stele gestellt.