Keanu Reeves und Paul Gauguin
Riehen (dpa) — Ein Hollywoodstar und ein zu Lebzeiten verkannter Maler - was verbindet sie? Keanu Reeves (50) sprach anlässlich der Eröffnung der großen Ausstellung mit Werken des Spätimpressionisten Paul Gauguin (1848-1903) in der Schweizer Fondation Beyeler in Riehen bei Basel über seine eigenen Erfahrungen mit der polynesischen Kultur.
Er könne Gauguins Enttäuschung über die Verwestlichung und Kolonialisierung Tahitis gut nachvollziehen, sagt der Schauspieler, der selbst polynesische Wurzeln hat, der Deutschen Presse-Agentur. „Ich glaube, ich verstehe diesen Aspekt.“
Er habe als Kind oft Verwandte auf Hawaii besucht, erzählt Reeves. Es habe lokale Familientraditionen und auch Nordamerikanische gegeben. Diese kamen durch die US-Dominanz. „Ich sah also die Wurzeln, aber irgendwie auf eine imperialistische Art“, meinte Reeves. „Als ich (Gauguins Autobiografie) "Noa Noa" gelesen habe, habe ich verstanden, wie er sich gefühlt haben muss. Er kam an und merkte - "Moment mal, hier gibt es Missionare und eine Bürokratie" - und war schockiert.“ Reeves ist seit Ende Januar als Actionheld in „John Wick“ auch in Deutschland zurück im Kino.
In Riehen bei Basel sind seit Sonntag 50 „Tahiti“-Werke von Gauguin zu sehen. Die Ausstellung läuft noch bis zum 28. Juni.