Am Kreuz bis Zungenkuss: Madonna und die Aufreger

London (dpa) - Madonna fällt hin - und viele haben ein Gesprächsthema. War es wirklich nur ein Unfall mit dem schwarzen Umhang, wie die Queen of Pop selbst nach ihrem Treppensturz bei den Brit Awards am Mittwochabend verbreitete?

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London (dpa) - Madonna fällt hin - und viele haben ein Gesprächsthema. War es wirklich nur ein Unfall mit dem schwarzen Umhang, wie die Queen of Pop selbst nach ihrem Treppensturz bei den Brit Awards am Mittwochabend verbreitete?

Oder wollte sie sich, ganz Madonna-mäßig, absichtlich zum Thema Nummer eins in sozialen Netzwerken, Kantinen und Hörsälen machen? Für Provokationen und Skandälchen ist die inzwischen 56-Jährige bereits oft zu haben gewesen. Ein paar Beispiele:

KREUZIGUNG: Während ihrer „Confessions“-Tour im Jahr 2006 hing Madonna beim Song „Live to Tell“ wie Jesus am Kreuz, Dornenkrone inklusive. Sowohl den Vatikan als auch orthodoxe Christen empörte das. Finanziell war die Tournee ein voller Erfolg. Christliche Symbole in ihre aufreizenden Videos und Shows einzubauen, scheint für die Sängerin („Like A Prayer“) seit Jahrzehnten Routine.

NACKTBILDER: Das kürzliche Skandälchen um die Sängerin wäre vor 20 Jahren vermutlich kaum eines gewesen. Die Königin des Pop zeigte sich im vergangenen Dezember auf Fotos mal wieder sehr freizügig. Da sie inzwischen 56 Jahre alt ist, brach Madonna damit ein Tabu und löste eine möglicherweise überfällige Debatte darüber aus, ob ältere Frauen sich noch erotisch in Szene setzen dürfen.

SEX-BUCH: „SEX“ lautete der schlichte Titel eines Bildbands über Madonna, der 1992 für einen sorgsam kalkulierten Skandal sorgte. Darin war Madonna nicht nur splitternackt etwa als Tramperin zu sehen, sondern auch beim Liebesspiel mit Frauen und Männern sowie rangelnd mit einem Hund. Den Verkauf ihrer Platte „Erotica“ kurbelte die US-Amerikanerin damit kräftig an.

PRO TEENIE-SCHWANGERSCHAFT? Nicht nur mit Bildern und Auftritten, sondern auch mit Texten provozierte die Künstlerin. In „Papa Don't Preach“ von 1986 ging es um ein schwangeres Mädchen, das sein Kind behalten will. Kritiker warfen Madonna damals vor, sie werbe für Teenager-Schwangerschaften.

MASTURBATION: Mindestens zweimal erregte Madonna mit gespielter Selbstbefriedigung reichlich Aufsehen. Im Erotikfilm „Body of Evidence“ 1993 als Rebecca und drei Jahre zuvor auf der Bühne während der „Blond Ambition“-Tour. Madonnas Gebaren während des Songs „Like A Virgin“ rief in Toronto sogar die Polizei auf den Plan.

ZUNGENKÜSSE: Leidenschaftlich ging es bei der Verleihung der MTV Video Music Awards im Jahr 2003 zu, als Madonna ihren deutlich jüngeren Kolleginnen Britney Spears und Christina Aguilera Zungenküsse gab. Die Schlagzeilen waren der Sängerin sicher, die gerade ihren damals neuen Song „Hollywood“ vermarktete.