Brachiale Attacken: The Prodigy stellen neues Album vor
Berlin (dpa) - Die Party-Saison ist eröffnet: The Prodigy haben mit „The Day Is My Enemy“ ein wütendes Album veröffentlicht, das wie gewohnt vor Energie überläuft - und das die Briten bei zwei Konzerten im April live vorstellen wollen.
Bei The Prodigy drehte sich seit Anbeginn ihrer Geschichte alles um Beats: dicke, brachiale, manchmal zerhackte, treibende und beeindruckende Hammerschläge. Die reicherte die Band mit einer kompromisslosen, etwas kaputten Punk-Attitüde an, ließ sozusagen die Geister von Public Enemy und den Sex Pistols miteinander verschmelzen.
Ende der 90e Jahre waren die Hardcore-Raver mal die heißeste Band des Planeten. Lang ist es her, interne Streitereinen setzten The Prodigy zu, die in der Versenkung zu verschwinden drohten. 2009 gab es schließlich mit „Invaders Must Die“ einen durchwachsenen Neuanfang.
Jetzt aber legen sie wieder richtig los, reiten aggressive Attacken auf ihrer hektischen Reise in die Nacht. Noch immer sind die Songs von The Prodigy nichts für das Herz, ihre Musik ist reine Körperlichkeit. „Rhythm bomb, Rhythm bomb, Make my body move“ heißt es passenderweise in „Rhythm Bomb“.
Lediglich das instrumentale „Beyond The Deathray“ bietet mit seinem geradezu soft-meditativem Klangteppich eine Verschnaufpause, der Grundtenor aber ist auf Action getrimmt: „So raw“ brüllen sie in „Nasty“ - das lässt keine Fragen offen. Ungehemmt drehen The Prodigy ihr „Rebel Radio“ auf und blasen ihre Punk-Electronica hinaus.
Die Jungs sind inzwischen auch schon alle weit in den 40ern - wütend sind sie noch immer. Der Text zu ihrer Attacke „Destroy“ besteht aus nur einem Wort: „Destroy“. Auf Umwege haben The Prodigy noch nie viel gegeben.
Im April geht es bei zwei Konzerten rund: 11.04. Berlin - Velodrom, 12.04. Hannover - Swiss Life Hall