Clueso und Band feiern Jubiläum
Erfurt (dpa) - „Wir feiern zehn Jahre mit der Band - das ist länger, als es die Beatles gab“, scherzt Sänger Clueso. Mit einer Silvestershow und einem Neujahrskonzert in seiner Heimatstadt Erfurt wollen die Musiker das Ereignis mit ihren Fans begehen.
Das Motto „Laut und Leise“ könnte kaum passender sein. Der Auftritt am Silvesterabend „wird sich entladen wie eine Rockshow“, sagt der 32-Jährige.
Der Neujahrstag wird mit dem ersten und bereits ausverkauften „Sitzkonzert“ der Band gemütlicher. „Wir können endlich mal unsere ruhigen Songs hintereinander spielen“, sagt Clueso, der eigentlich Thomas Hübner heißt.
Begonnen hat alles vor einem Jahrzehnt mit der Unterstützung des Künstlernetzwerkes „Zughafen“ im Erfurter Güterbahnhof. Clueso startete als Rapper und Breakdancer. Von Inspektor Clouseau aus dem Film „Der rosarote Panther“ lieh er sich den Künstlernamen aus. Seitdem ging es steil nach oben.
Es gab viele Gelegenheiten, mit Größen der deutschen Musikszene zusammenzuarbeiten. Eine besondere Herausforderung: Als Vorband für die Toten Hosen und Herbert Grönemeyer aufzutreten. „Du weißt, das Publikum ist nicht wegen dir hier. Umso schöner ist es dann, wenn sie sich für uns begeistern, weil sie merken, mit wie viel Leidenschaft wir dabei sind.“
2011 coverte er mit Udo Lindenberg dessen Lied „Cello“, 2012 veröffentlichte er mit Wolfgang Niedecken und BAP die Single „All die Augenblicke“. Obwohl unterschiedliche Musikgenerationen aufeinandertreffen, gebe es Gemeinsamkeiten: „Es ist eine Sehnsucht da, mit Leuten etwas zu entwickeln, die dieselben Vorstellungen haben. Wir wollen etwas dauerhaftes schaffen und nicht immer den schnellen Weg gehen, vielleicht nehmen wir sogar einen Umweg.“
Wichtig ist Clueso auch sein Engagement gegen Rechtsextremismus. Beim Konzert „Rock'n' Roll Arena in Jena“ trat er mit Lindenberg, Peter Maffay und der Band Silly auf. Als Reaktion auf die Enthüllungen der aus Jena stammenden Neonazi-Zelle, die für zehn Morde und mehrere Raubüberfälle verantwortlich gemacht werden. Popmusiker Clueso sagte damals, Rechtsextremismus sei kein rein ostdeutsches Problem und Neonazis definitiv kein Überbleibsel der implodierten DDR.
Und wie geht es 2013 weiter? Momentan entwickelt Clueso mit der Band Textideen für ein neues Album. „Wir haben Bock, ein richtiges Bandalbum zu machen, auf dem Clueso und Band noch einmal festgehalten sind.“ Experimentierfreude zwischen Rap, Elektronik, Pop, ruhigen Melodien und ein paar klassischen Tönen zeichneten die Vorgänger aus. Leichter werde es nicht, Texte zu schreiben. „Ich mache mir heute schon mehr Gedanken darüber, was ich schreibe. Besonders, wenn du weißt, dass sich Leute bestimmte Texte tätowiert haben.“