Der Pop-Wunderknabe: Justin Timberlake wird 30
New York (dpa) - Für seine erste Jeans musste Justin Timberlake seinen Eltern viermal den Rasen mähen - dann rückten sie die nötigen 40 Dollar raus. Heute könnte sich der Amerikaner nicht nur Millionen Hosen kaufen, er entwirft sie sogar selbst.
Bekanntgeworden ist er jedoch als Sänger, dann als Schauspieler, Musikproduzent, Restaurantbetreiber, Wohltäter und es gibt sogar eine eigene Tequila-Marke. Kaum zu schaffen in einem Leben? Timberlake wird am Montag (31. Januar) erst 30.
Die Karriere des Jungen aus Memphis, Tennessee, begann schon mit zwölf. Damals moderierte er im Fernsehen den „Mickey Mouse Club“ - mit zwei ebenfalls zwölfjährigen Mädchen namens Britney Spears und Christina Aguilera. Ein anderer war Joshua Scott Chasez. Als es bei Disney vorbei war, heuerten Justin und „JC“ bei einer Boygroup an. 'N Sync war geboren und die fünf Jungs füllten die Konzerthallen, leerten die Teenie-Portemonnaies und brachten die Mädchenherzen zum schmelzen. Justin, mit Abstand der jüngste der fünf, war gerade 14.
Doch etwas war anders bei Timberlake. Er war nicht einfach nur eine Marionette, die gut tanzen konnte und noch besser aussah. Der Junge verstand auch etwas von Musik und schrieb mehrere der Lieder. Kein Wunder, dass er in der Auszeit von 'N Sync auch allein Erfolg hatte. Sein Debütalbum „Justified“ verkaufte sich nicht nur mehr als zehn Millionen Mal. Timberlake entfernte sich auch vom Image des Boygroup-Schmachters. Der Bengel war gerade einmal 21, aber Szenegrößen wie Timbaland oder Janet Jackson machten gern bei dem Album mit.
Mit Jackson schrieb er auch Fernsehgeschichte. Gerade als beide 2004 durch die Show zum Endspiel der Footballmeisterschaften und die Wohnzimmer von 140 Millionen Zuschauern tanzten, riss er ihr ein Stück Leder vom Kostüm und legte die gepiercte Brust der 37-Jährigen frei. Ein Versehen, beteuerten alle. Aber kaum jemand glaubte, dass das zufällig gerade bei der Liedzeile „Ich werde Dich nackt haben bis zum Ende dieses Songs“ passierte. Der Sender zahlte eine Millionenstrafe, „live“ ist seitdem in den USA nicht mehr „live“, weil um ein paar Sekunden zeitversetzt gesendet wird, und Justin Timberlake war spätestens jetzt ein Superstar.
Timberlake entschuldigte sich für die „Garderoben-Fehlfunktion“, bescherte der Popkultur einen neuen Begriff und sich eine Eintrittskarte zu den Grammys. Er bekam gleich zwei. Sein nächstes Album „FutureSex/LoveSounds“ kam sofort auf Platz 1. Kein Wunder, dass Popgöttin Madonna mit dem jungen Kerl zusammenarbeiten wollte. Aber Timberlake schauspielerte auch, mehr oder weniger erfolgreich, sprach Prinz Artie im dritten Shrek-Film und war zuletzt im Oscar-Anwärterfilm „The Social Network“ zu sehen.
Und bei all dem fand er noch Zeit für die wohl begehrtesten Frauen der Welt. Mit Britney Spears war er drei Jahre zusammen, dann mit Jenna Dewan, Alyssa Milano und auch mit Cameron Diaz. Mit Dauerfreundin Jessica Biel wurden ihm gar Hochzeitspläne angedichtet. Daneben spielt er noch respektabel Golf, zumeist für einen guten Zweck, und kocht gern. Jeans trägt er immer noch am liebsten. Das Plätteisen würde er für die Hosen allerdings nie herausholen: „Bügeln? Ich trample auf ihnen einfach herum, bevor ich sie trage.“