Emeli Sandé: Ein kometenhafter Aufstieg
Berlin (dpa) - Es war der Abend der Emeli Sandé: Mit dem Doppelsieg bei den Brit Awards (20. Februar) krönte die schottische Sängerin ein einzigartiges Jahr in ihrer noch jungen Karriere. „Letzte Nacht war ein Traum“, schrieb die Sängerin mit der ausdrucksstarken Stimme am Tag nach der Show auf ihrer Facebook-Seite.
Bei den Olympischen Spielen 2012 in London wurde Emeli Sandé sowohl bei der Eröffnungs- als auch bei der Schlussfeier von einem Milliardenpublikum in aller Welt gefeiert. Ihr nun preisgekröntes Debütalbum „Our Version Of Events“ verkaufte sich allein in Großbritannien über 1,4 Millionen Mal.
Damit stach sie sogar Vorjahressiegerin Adele deutlich aus, die selbst ein Fan von Emeli Sandé ist. Als sie die Newcomerin letzten Herbst in der TV-Show „Later . . . With Jools Holland“ sah, twitterte Adele: „Sie ist unglaublich.“
Die Sängerin mit der blonden Tolle stieg mit ihrer Dauerpräsenz in den Charts in den Musik-Olymp auf. „Ich habe zu wenig Selbstvertrauen, um diese Dinge persönlich zu sagen. Deshalb habe ich dieses Album geschrieben“, sagte sie über ihr Erfolgswerk, das inzwischen seit über einem Jahr in den Charts ist.
Und jetzt macht sich Emeli Sandé mit einem neuen Album selbst Konkurrenz: Vor kurzem ist mit „Our Version Of Events - Live At The Royal Albert Hall“ die Live-Variante ihres Debüts als CD/DVD-Paket erschienen. Da fühlt man sich glatt an Adele erinnert, die nach ihrem Erfolgsalbum „21“ ebenfalls das CD/DVD-Paket „Live At The Royal Albert Hall“ veröffentlicht hatte.
Schon als Kind fühlte sich Emeli Sandé einsam. Dem Magazin „Interview“ sagte sie: „Ich fühlte mich total anders und konnte meinen Platz nicht finden, was mich scheu und introvertiert werden ließ. Aber ich fand in der Musik Zuflucht“, sagte die Tochter eines afrikanischen Vaters und einer englischen Mutter, die im schottischen Alford in einer Gemeinde mit überwiegend weißer Bevölkerung aufwuchs.
Durch ihre Kollaborationen mit den Rappern Chipmunk und Wiley wurde sie einem größeren Publikum bekannt. 2010 brach sie schließlich ihr Medizinstudium ab, um sich ganz auf die Musik zu konzentrieren. Von ihren Songwriter-Qualitäten sollten so unterschiedliche Künstler wie Alicia Keys, Susan Boyle, Rihanna oder Leona Lewis profitieren.
Ähnlich breit angelegt ist ihr Repertoire als Solo-Künstlerin: Herzergreifenden Balladen, Trip-Hop, Gospel , R&B, Pop und Soul - alles dabei. Ihre Songs weisen „Einflüsse von Nina Simone und Tracy Chapman bis zu Portishead und Virginia Woolf auf“, meint das Magazin „Interview“.
Direkt nach ihrem 26. Geburtstag am 10. März geht Emeli Sandé auf Deutschland-Tournee: 11.3. Hamburg, Große Freiheit 36 - 13.3. Berlin, Columbiahalle - 17.3. München, Tonhalle - 19.3. Offenbach, Stadthalle - 22.3. Köln, E-Werk