Ermittler: Arzt behandelte Prince vor dessen Tod
Chanhassen (dpa) - US-Popstar Prince wurde noch am Tag vor seinem Tod von einem Arzt behandelt. Das ist das Ergebnis einer Durchsuchung, bei der die Polizei die Gesundheitsakten des Musikers in einem Krankenhaus in Minneapolis beschlagnahmte.
Ein Arzt namens Michael Todd Schulenberg habe Prince am 7. April und nochmals am 20. April behandelt - einen Tag, bevor der Musiker in seinen Paisley Park Studios kollabiert in einem Aufzug gefunden wurde. An diesem Tag sei Schulenberg auch zu den Paisley Park Studios gefahren, um Testergebnisse abzuliefern. Den Ermittlern zufolge hatte er Prince auch Medikamente verschrieben.
Zuvor hatten US-Medien berichtet, dass der Popmusiker sich von einem weiteren, auf Arzneimittelabhängigkeit spezialisierten Arzt hatte behandeln lassen sollen. Princes Management habe den in Kalifornien ansässigen Experten Howard Kornfeld am Abend vor dem Tod des Musikers um Hilfe bei einem „schweren medizinischen Notfall“ gebeten. Kornfeld und sein Sohn Andrew, den er vorgeschickt hatte, kamen aber zu spät.
Nach Polizeiangaben wies die Leiche des Sängers keine Spuren einer Verletzung auf. Die Ermittler gehen auch nicht von Suizid aus. Die Todesursache wird noch untersucht. Prince, der 57 Jahre alt wurde und als einer der bedeutendsten Popmusiker galt, hatte zuletzt zwei Auftritte wegen einer angeblichen Grippe abgesagt. Auf dem Rückflug in seinen Heimatstaat Minnesota verschlechterte sich sein Zustand derart, dass er in einem Krankenhaus einen Zwischenstopp einlegte.