Gaslight Anthem in Köln: Lächler, Entertainer, Arbeiter
Gaslight Anthem aus New Jersey füllen gleich zweimal des E-Werk in Köln - und begeistern die Fans.
Köln. Fans unter sich: Eben noch rockte der kleine Dave Hause aus Pennsylvania als Vorgruppe die Bühne. Jetzt feiert er die Musik der Hauptacts mit einem kühnen Stagediver, um im nächsten Moment auf die Bühne zu krabbeln und winkend in den Backstagebereich zu laufen.
Brian Fallon, Kopf von Gaslight Anthem, quittiert's mit einem Lächeln und bekennt sich als Hause-Anhänger, trägt ein Dave Hause-Fan-Shirt. Vor der Bühne bejubeln 2000 die Aktion. Das E-Werk ist an diesem Donnerstag ausverkauft. Und am Freitag auch. The Gaslight Anthem sind angesagt - und das vollkommen zurecht.
Rasant, rhythmisch, rau und immer rockig: Die Band aus New Brunswick/New Jersey zelebrieren zwei Stunde lang ihre Songs. Brian Fallon scheint dabei aus dem Grinsen gar nicht heraus zu kommen. Da hat jemand Lust an einer Rockschow ohne Firlefanz.
Da genießt jemand, dass die Menschen Spaß haben und feiern. Fallon und seine vier Mitmusiker feiern mit. Die Songs vom legendären "'The 59 Sound"-Album fehlen ebenso wenig wie das Material des aktuellen Albums "Handwritten", das es in Deutschland bis auf Platz 2 in den Charts kletterte.
Die frühere Punk-Attitüde ist zwar im Tempo der Musik noch präsent, aber Kraft und Energie werden heute anders kanalisiert. Fallon und Co. arbeiten Rock, stürmen durch das Programm. Brian Fallon gibt darin immer wieder den launigen Entertainer. Plaudern, große Gesten - Fallon kann's.
Zwar klingt seine Stimme am ersten Abend etwas angeschlagen, aber das Kratzige steht Songs wie "Too much Blood" oder "Great Expectations" nicht schlecht. Der ausgelassenen Stimmung im Publikum schadeten einige Kickser nicht. The Gaslight Anthem kommen 2013 noch einmal nach Deutschland: am 1. April in die Mitsubishi Electric Hallle in Düsseldorf.