Bayerische Staatsoper Georg Baselitz malt „Parsifal“

München (dpa) - Bei den Münchner Opernfestspielen gibt es eine besondere Premiere: An der Bayerischen Staatsoper ist am Donnerstag Richard Wagners „Parsifal“ erstmals mit einem Bühnenbild von Georg Baselitz zu sehen.

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„Im Bühnenbild und in den Kostümen finden sich Bezüge und Elemente aus allen meinen Schaffensphasen. Von ganz früh, den Heldenbildern, bis in die letzten Jahre“, sagte Baselitz, der zu den berühmtesten zeitgenössischen Künstlern zählt, in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur in München. Inszeniert wird die Oper von Pierre Audi, die musikalische Leitung hat Kirill Petrenko. Christian Gerhaher singt den Gralskönig Amfortas, Star-Tenor Jonas Kaufmann tritt als Parsifal auf, Nina Stemme als Kundry.

Audi ließ sich bei seiner Inszenierung von den Kunstwerken des Malers leiten, mit dem er gut befreundet ist. Ein fantastisches Abenteuer, wie er sagt. Die Zuschauer müssen sich auf Ungewohntes einstellen: „Nach vier Monaten Arbeit mit Georg Baselitz kamen wir zu dem Schluss, dass es keinen Gral im Werk gibt.“ Auch einen Speer gebe es nicht. Es gehe um eine innere menschliche Dimension. „Was Baselitz präsentiert, ist eine Meditation über das Mysterium des Todes“, beschreibt der Direktor der Nationale Opera in Amsterdam.

Mit der Zusammenarbeit mit Künstlern kennt sich Audi übrigens aus. So inszenierte er 2010 bei den Salzburger Festspielen die gefeierte Uraufführung von Wolfgang Rihms Oper „Dionysos“, mit einem Bühnenbild des Skandalkünstlers Jonathan Meese.

In „Parsifal“ siecht der verwundete Gralskönig Amfortas dahin. Alle Hoffnung ruht auf dem unschuldigen Toren Parsifal. Er soll den Speer erlangen, mit dem Amfortas verletzt wurde, und der allein den König heilen kann. Die schöne Kundry soll Parsifal aber verführen und vernichten.

Parsifal sei das Wunderbarste, was Wagner komponiert habe, sagte Baselitz, der sonst eine eher gespaltene Ansicht zu dem Komponisten hat. „Es gibt von ihm zum Teil wunderbare Musik, aber dann auch dieses unerträgliche Pathos.“ Andererseits komme man als Sachse, als Deutscher, selbst als Europäer kaum an ihm vorbei. „Ich musste also irgendwie einen Weg finden, um mit Wagner zurecht zu kommen - auf meine Weise.“

Viele Künstler hätten Wagner markig dargestellt, nur Auguste Renoir habe ihn weicher gezeichnet. „Ich bin dann noch einen Schritt weiter gegangen und habe Wagner als Frau gemalt, mit Damenschuhen. Seit dieser Verschiebung komme ich mit ihm zurecht.“