Musiksender Viva wird nach 25 Jahren eingestellt
Viva war die deutsche Antwort auf MTV. Viele Moderatoren begannen ihre Karriere bei dem Musiksender. Nach 25 Jahren gehen nun die Lichter aus.
Berlin. Ein Vierteljahrhundert nach seiner Gründung wird der Musiksender Viva zum Jahresende endgültig eingestellt. Das teilte der Träger, das Medienunternehmen Viacom, am Mittwoch in Berlin mit. Viva teilt sich schon seit längerem einen Programmplatz mit der Sendemarke Comedy Central. Deren Sendezeit werde ab Januar 2019 auf 24 Stunden ausgeweitet, sagte Viacom-Sprecher Claas Paletta.
Der einstige Kultsender Viva war 1993 als deutscher Gegenentwurf zu MTV mit Pop-Musik auf Sendung gegangen. Zu den jungen Moderatoren gehörten seit den 90er Jahren unter anderem Heike Makatsch und Stefan Raab, Oliver Pocher, Klaas Heufer-Umlauf, Matthias Opdenhövel, Mola Adebisi, Aleksandra Bechtel, Nils Bokelberg, Johanna Klum, Sarah Kuttner, Minh-Khai Phan-Thi, Tobias Schlegl, Jessica Schwarz, Collien Ulmen-Fernandes und viele mehr. 2004 übernahm Viacom den Sender.
Webseite und Online-Kanäle werden ebenfalls eingestellt. Zum Abschied will der Sender eine große Party geben, kündigt der Sender an. Die Höhepunkte der letzten 25 Jahren sollen gezeigt werden.
Auf Twitter machte die Nachricht schnell die Runde. Im Zeitalter von Youtube und Spotify überrascht die Nachricht vom Aus des Musiksenders deshalb eher weniger. Angeblich war der Sender aber profitabel. Das sagte Mark Specht, General Manager von Viacom International Media Networks GSA dem Magazin Horizont. Das Unternehmen wolle sich auf die drei Marken MTV, Comedy Central und Nickelodeon konzentrieren. Man sehe größere Wachstumschancen bei Comedy Central als bei Viva. Mitarbeiter sollen nicht entlassen werden, sondern bei MTV unterkommen, sagte Specht.
Nach dem Aus von Viva wird MTV der einzige Musiksender im deutschen Fernsehen sein. Diese Marke soll weiter ausgebaut werden. dpa/red