Grammy-Nominierungen: Taylor Swift große Favoritin
Los Angeles (dpa) - Kendrick Lamar, Taylor Swift und The Weeknd heißen die großen Favoriten für die nächsten Grammys. Der Rapper Lamar wurde am Montag in Los Angeles für überragende elf der wichtigsten Musikpreise der Welt nominiert.
Swift, die am Sonntag 26 Jahre alt wird, und der zwei Monate jüngere The Weeknd brachten es auf sieben Nennungen. Auch Deutsche sind nominiert, fast ausschließlich aber in der klassischen Musik. Der in Frankfurt geborene Hans Zimmer könnte bei der Verleihung im Februar allerdings einen Grammy für die Filmmusik von „Interstellar“ gewinnen.
Lamar ist mit „To Pimp a Butterfly“ zum Beispiel beim „Album des Jahres“ und mit „Alright“ in den Kategorien „Best Rap-Song“ und „Rap-Performance“ dabei. „Alright“ kann auch das beste Musikvideo werden. Der Musiker ist außerdem an vielen anderen preiswürdigen Produktionen beteiligt. So kann er für „Bad Blood“ den Grammy als bestes Duo gewinnen - zusammen mit Taylor Swift.
Auch wenn Swift vier Nominierungen weniger hat, ist sie in den Königskategorien dabei. Sie kann sowohl den Preis für den Song des Jahres („Blank Space“) als auch für das Album des Jahres („1989“) und die Aufnahme des Jahres (wieder „Blank Space“) gewinnen. Beim Video des Jahres und der „Best Pop Solo Performance“ ist sie ebenfalls dabei.
Ähnlich hochkarätig sind die Kategorien, die The Weeknd gewinnen kann. Der Kanadier, der eigentlich Abel Makkonen Tesfaye heißt, ist etwa bei den Nominierungen zur Aufnahme („Can't Feel My Face“) und dem Album („Beauty Behind the Madness“) dabei, nicht allerdings beim Song des Jahres. Dafür kann er als bester Pop-Künstler und zudem in den Rhythm'n'Blues-Kategorien gewinnen. Für ihn wäre es der erste Grammy. Swift hat schon sieben. Lamar gewann im Februar seine ersten beiden.
Chancen auf die begehrten Preise haben auch die jeweils dreimal nominierten Ed Sheeran („Thinking Out Loud“) und D'Angelo („Really Love“) und die viermal genannten Alabama Shakes („Don't Wanna Fight“). Den Grammy gibt es in mehr als 80 Kategorien, weil viele Musik-Arten berücksichtigt sind, und auch die Mitwirkenden hinter den Künstlern, etwa Produzenten und Videomacher, Chancen haben.
Wie in jedem Jahr sind wieder viele Deutsche dabei, wie in jedem Jahr sind sie aber fast ausschließlich im Bereich Klassik zu finden. So kann eine Puccini-Einspielung mit dem deutschen Tenor Jonas Kaufmann ebenso gewinnen wie Beethovens „Missa Solemnis“ vom Symphonieorchester und Chor des Bayerischen Rundfunks. Orchester und Chor der Deutschen Oper in Berlin sind für ihre Aufnahme der Oper „Jenůfa“ von Leoš Janáček nominiert. Manfred Eicher könnte zudem „Produzent des Jahres“ im Bereich Klassik werden.
Für die diesjährigen Grammys im Februar gab es drei Favoriten. Beyoncé, Pharrell Williams und Sam Smith hatten jeweils sechs Nominierungen bekommen, Gewinner des Abends war dann Smith. Der Brite (jetzt 23) hatte vier Preise gewonnen, sein gefühlvoller Titel „Stay With Me“ wurde Song und Aufnahme des Jahres, seine Platte „In The Lonely Hour“ gewann in der Kategorie Pop-Album. Beyoncé und Williams bekamen immerhin jeweils drei goldene Grammophone.