Kunstgenuss am Grünen Hügel In Bayreuth endet eine ruhige Festspielzeit

Bayreuth (dpa) - Finale in Bayreuth: An diesem Montag (28. August) enden die diesjährigen Richard-Wagner-Festspiele und damit eine ruhige Saison.

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Zum Abschluss wird der vierteilige Zyklus „Der Ring des Nibelungen“ noch einmal mit der „Götterdämmerung“ vollendet, ehe die Tetralogie in der Regie von Frank Castorf vom Spielplan weicht. Einzig die zweite „Ring“-Oper, die „Walküre“, ist im kommenden Jahr noch zweimal zu sehen, dirigieren wird dann Startenor Placido Domingo.

Jahrelang gehörten Schlagzeilen und Aufreger fast schon traditionell zu Bayreuth - doch in diesem Jahr verlief die Spielzeit ruhig und unaufgeregt. Wagner-Fans aus fast 80 Ländern konnten sich auf den Kunstgenuss am Grünen Hügel konzentrieren.

Gleich zu Beginn gab es eine Extra-Portion Glamour mit dem schwedischen Königspaar Silvia und Carl Gustaf als Gäste der Eröffnungs-Premiere. Der Regisseur Barrie Kosky hatte die „Meistersinger von Nürnberg“ als Weckruf gegen Antisemitismus inszeniert. Star des Abends war Michael Volle als Hans Sachs. Die Festival-Chefin Katharina Wagner freute sich nach der gelungenen Premiere über das „wunderbare künstlerische Erlebnis“.

Eröffnet werden die Festspiele im kommenden Jahr mit einer Neuinszenierung von „Lohengrin“. Das Bühnenbild kommt dabei vom Künstler Neo Rauch, Regie führt Yuval Sharon. Die Titelpartie des Lohengrin übernimmt Robert Alagna, die Elsa singt Anja Harteros. Außerdem wird Waltraud Meier nach langen Jahren Pause nach Bayreuth zurückkehren - als Ortrud. Dirigieren wird Musikdirektor Christian Thielemann, der dann alle im Festspielhaus aufgeführten Werke Wagners dirigiert haben wird.

Auf den Spielplan kehrt zudem der „Fliegende Holländer“ in der Inszenierung von Jan Philipp Gloger aus dem Jahr 2012 zurück. Auch die Reihe „Diskurs Bayreuth“ will Katharina Wagner fortsetzen. In diesem Jahr widmete sich die wissenschaftliche Diskussions- und Gesprächsreihe unter anderem der Rolle Wagners im Nationalsozialismus.

Noch nicht bekannt freilich ist, wer ab 2020 einen neuen „Ring des Nibelungen“ in Bayreuth inszenieren darf. Man werde erst Namen nennen, wenn die Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen seien, sagte ein Sprecher des Festivals.