Breites Programm Niedersächsische Musiktage bringen Räume zum Klingen

Osnabrück (dpa) - Die Niedersächsischen Musiktage sind für ihre außergewöhnlichen Konzertformate bekannt. Nach „Abenteuer“ und „Leidenschaft“ wirkt das Festivalmotto „Raum“ in diesem Jahr vergleichsweise nüchtern.

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Die Intendantin Katrin Zagrosek hat sich auf Entdeckungstour begeben und unterschiedlichste Klangräume gefunden - vom Oberharzer Wasserregal bis zum Wattenmeer. „Komponisten hat schon immer interessiert, was ein Raum mit Musik macht“, sagte die 41-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Bereits an diesem Freitag gibt es ein besonderes Konzert unter dem Motto „Sternlose Nacht“ mit Gästen aus Hannovers japanischer Partnerstadt Hiroshima.

Am 2. und 3. September werden die Musiktage in Osnabrück offiziell eröffnet. Ein Höhepunkt ist die „Landschaftsmusik“, die der Schweizer Komponist Daniel Ott im Auftrag des Festivals komponierte. Sie wird entlang des Mittellandkanals auf dem Gelände der Varusschlacht in Kalkriese mit Bläser- und Percussion-Ensembles aus der Region aufgeführt. Wetterfeste Kleidung wird auch bei der „Wassermusik“ am Oberharzer Wasserregal am 10. September in Clausthal-Zellerfeld empfohlen. Die Besucher erleben Alphornbläser an den Teichen und Gräben, die einst das Wasser für den Harzer Bergbau lieferten.

Katrin Zagrosek hat bis zum 1. Oktober an vielen Orten Wissenschaftler eingeladen, die mit Vorträgen das Musikprogramm ergänzen. So erklingen in den Wattenmeer-Besucherzentren in Cuxhaven und Wilhelmshaven Vivaldis „Vier Jahreszeiten“, verbunden mit einem Vortrag des Klimaforschers Mojib Latif und einer Wattwanderung.

Besondere Räume sind auch das Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück und das Zentralgebäude der Leuphana Universität Lüneburg des Architekten Daniel Libeskind sowie Kirchen in Stade und Loccum, die sich durch Bild-Projektionen in berühmte Sakralbauten wie die Sixtinische Kapelle verwandeln.