Jim Morrison nach 40 Jahren begnadigt

New York/Tallahassee (dpa) - Fast 40 Jahre nach seinem Tod ist The-Doors-Sänger Jim Morrison nun in Florida kein Straftäter mehr. Die Behörden des US-Bundesstaates hoben ein 1969 gegen Morrison gesprochenes Urteil auf.

Er war wegen angeblicher Entblößung auf einem Rockkonzert in Miami zu sechs Monaten Haft und 500 Dollar Geldstrafe verurteilt worden.

Die einstimmige Entscheidung des Ausschusses am Donnerstag in Floridas Hauptstadt Tallahassee habe sie nicht überrascht, sagte Morrisons Witwe Patricia dem Sender CNN. Es habe aber nichts gegeben, weshalb der Sänger begnadigt werden musste. „Obwohl da an dem Abend 10 000 Menschen in der Halle waren, gibt es nicht ein Foto, wie der Eidechsenkönig seine Eidechse zeigt“, sagte die 64-Jährige in Anspielung auf Morrisons Spitznamen „Lizard King“. Sie hatte Morrison nach eigenen Angaben in einer keltischen Zeremonie geheiratet, rechtlich bindend war die Eheschließung nicht.

Angeblich hatte sich Morrison nicht nur auf der Bühne ausgezogen, sondern auch versucht, zu masturbieren. Die Haftstrafe hatte er nie angetreten. Bevor über seine Beschwerde entschieden war, hatte man ihn tot in einer Badewanne in Paris gefunden. Er wurde nur 27 Jahre alt.

Angestoßen hatte die Aufhebung des Urteils der scheidende Gouverneur von Florida, Charlie Crist. „Es sieht so aus, als ob eine Ungerechtigkeit korrigiert werden muss“, hatte der Republikaner gesagt. Crist ist bekennender Doors-Fan. Seit Jahrzehnten hatten Fans immer wieder gefordert, das Urteil aufzuheben. Crist sagte, allein im letzten Monat hätten ihm 130 Leute geschrieben und gefordert, den Richterspruch von damals zu kassieren. Allerdings hätten auch 70 Menschen ihn aufgefordert, das Urteil zu belassen.