Joan Armatrading wird 65

London (dpa) - Ihre rauchige Stimme ist alterslos, sie erreicht immer noch die hohen Noten ihrer Jugend und betört ihre Fans zu Standing Ovations.

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Gerade beendete Joan Anita Barbara Armatrading nach 42 Bühnenjahren und 23 Alben ihre erste Welttournee als Solokünstlerin. Nun feiert die Liedermacherin am Mittwoch (9. Dezember) ihren 65. Geburtstag.

Geboren 1950 in der Karibik und aufgewachsen in Birmingham, fing die Britin mit 14 Jahren an, ihre ersten Lieder zu schreiben - Songs um Liebe und Würde; unabhängig und verletzlich zugleich. Noch heute erinnert sie sich, wie sich ihr erster Hit „Love and Affection“ in ihrem Kopf formte, während sie die Londoner Kings Road entlang ging. Einem neuseeländischen Nachrichtenportal sagte sie in einem ihrer seltenen Interviews über eine der Zeilen: „Sie handelt tatsächlich von einer Person, die mich dazu bringen wollte, mich zu verlieben... aber ich werde nichts weiter dazu sagen.“

In den 70er Jahren dominierten Disco, Europop und Punk die britischen Charts. Dann erschien 1976 wie aus dem Nichts Joan Armatrading - ein karibisches, schlaksiges Mädchen mit Altstimme, coolem Afro und akustischer Gitarre. Innerhalb weniger Jahre wurde Armatrading die erste schwarze britische Liedermacherin, die internationale Erfolge feierte, zum Beispiel mit „Me Myself I“ und „Willow“. In Deutschland schaffte sie den Durchbruch 1980 mit ihrem legendären „Rockpalast“-Auftritt in Essen.

Nur in den USA blieb ihr lange der Erfolg verwehrt, auch weil ihre Musik den Zuhörern zu „weiß“ erschien. Erst ihr 2007er Album „Into the Blues“ debütierte auf Platz eins der amerikanischen Billboard Blues Chart, das erste Mal, dass sich eine britische Künstlerin an die Spitze setzte.

Die Sängerin ist bekannt für ihre Schüchternheit und wehrt alle persönlichen Fragen so erfolgreich ab, dass sie schon als Kind „Joan Armourplating“, die gepanzerte Johanna, genannt wurde. Was wir über ihr Privatleben wissen, lässt sich in zwei Sätzen zusammenfassen: Sie isst vegetarisch, trinkt weder Alkohol noch Kaffee, lief 2008 den New York Marathon, und ihr Lieblingsmusiker ist Johann Sebastian Bach. 2011 schlossen Armatrading und ihre langjährige Freundin, die Künstlerin Maggie Butler, eine zivile Partnerschaft auf den schottischen Shetland-Inseln.

Aber das ist Joan Armatrading ganz recht: Sie will eigentlich nur über ihre Kunst reden und bis an ihr Lebensende Musik machen. Auf ihrer Website schreibt sie: „Liederschreiben liegt mir im Blut. Am glücklichsten bin ich, wenn ich schreiben kann.“