Katharina Wagner: Der Druck ist unnatürlich

Bayreuth/München (dpa) - Die Chefin der Bayreuther Festspiele, Katharina Wagner, wundert sich über die Erwartungen an ihre „Tristan“-Inszenierung.

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„Man erfährt von außen manchmal einen unnatürlichen Druck“, sagte sie im Interview des „Münchner Merkur“. „Wenn ich höre, dieser "Tristan" sei entscheidend für die Zukunft der Festspiele, dann denke ich mir: Was soll das? Wenn es jemandem nicht gefällt, bricht dann etwa das Haus am Abend des 25. Juli automatisch zusammen?“

Wagner inszeniert in diesem Jahr selbst die Oper „Tristan und Isolde“. Dirigent Christian Thielemann hat bei der Eröffnungspremiere am 25. Juli die musikalische Leitung inne. Es ist Wagners zweite Regie-Arbeit am Grünen Hügel, 2007 inszenierte sie „Die Meistersinger von Nürnberg“. „Bayreuth ist immer eine Sondersituation“, sagte die Festspiel-Chefin im Interview der Zeitung.

Sie zeigte sich auch überrascht von den Gerüchten, die den Start der Festspiele fast traditionell begleiten. „Wir sind manchmal täglich darüber erstaunt, was wir lesen.“ Erst kürzlich hatte der Dirigent des „Ring des Nibelungen“, Kirill Petrenko, sich kritisch über den Umgang der Festspielleitung mit dem geschassten Sänger Lance Ryan und Co-Leiterin Eva Wagner-Pasquier gezeigt, deren angebliches Hügel-Verbot Schlagzeilen machte. Gesprochen habe sie mit Petrenko über seine kritischen Worte nicht, sagte Wagner dem „Merkur“. „Er ist schließlich hier total mit dem "Ring" befasst, und das ist auch seine Aufgabe.“