Katy Perry: Doku „Part of Me“ auf DVD
Berlin (dpa) - Eine Welttournee mit Tausenden jubelnden Fans - aber auch die schmerzhafte Trennung von Ehemann Russell Brand: Die jetzt auf DVD/Blu-ray erschienene Dokumentation „The Movie - Part of Me“ zeigt viele Facetten des Lebens von Kate Perry - und einige bislang unbekannte Seiten der US-Sängerin.
Eine Welt aus Lollies, Bonbons und Schokolade - und mittendrin Katy Perry. „Danke, dass ihr an meine Verrücktheit glaubt“, schreit sie in die Menge und liefert eine Show mit Glitzer, Konfetti, fliegenden Kostümwechseln und allen ihren großen Hits wie „Teenage Dream“, „California Gurls“ oder „I Kissed a Girl“. Zehntausende Fans hat die US-Sängerin während ihrer Auftritte in den vergangenen zwei Jahren begeistert und dabei immer einen Kameramann an ihrer Seite gehabt - vor und hinter den Kulissen. Das an vielen Stellen überraschende Ergebnis ist in dem Dokumentarfilm „Part of Me“ zu sehen. „Ich möchte, dass jeder mit einem Lächeln rausgeht“, sagt Perry - und meint Konzert und Film.
Quirlig, laut und ein wenig verrückt wirkt die 28-Jährige auf der Bühne. Gemeinsam mit ihrer Schwester und zahlreichen Freunden, die als Manager, Maskenbildner oder Kostümschneider für sie arbeiten, tourt sie um die Welt. Sie machen Witze, ernähren sich häufig von Fast Food, trainieren aber auch hart. Nach jedem Konzert begrüßt Perry einige Fans persönlich, während der Show holt sie Fans auf die Bühne um gemeinsam zu tanzen. Eine solche Welttournee - das wird schnell deutlich - kann viel Spaß machen, ist aber in erster Linie auch richtig viel Arbeit. „Die Menschen denken, dass sie einfach sofort Erfolg hatte“, erzählt ihre Schwester. „Aber sie hat ihr ganzes Leben hart daran gearbeitet.“
Und lange lief es gar nicht gut für die 1984 in Kalifornien geborene Perry. Nach Schul- und Kirchenchor bekam sie mit 13 eine Gitarre. Mit 15 nahm sie ein Gospel-Album auf. Dann begann ihre „rebellische Phase“, wie sie selbst sagt. Beeinflusst von der Musik der Sängerin Alanis Morissette zog sie alleine nach Los Angeles. „Ich fühle mich wie ein neuer Mensch. Zum ersten Mal lebe ich richtig“, sagt sie in einem damals aufgenommenen Video. Perry bekommt einen Plattenvertrag, wird aber bald wieder fallengelassen und schlägt sich durch. „Ich hatte kein Geld, mein Auto war bereits zweimal gepfändet worden, nichts lief richtig“, sagt sie.
Aber als sie ihren aktuellen Plattenvertrag bekommt, geht alles ganz schnell. Bereits ihr 2008 veröffentlichtes Album „One of the Boys“ schafft es hoch in die Charts, der 2010 erschienene Nachfolger „Teenage Dream“ wird in vielen Ländern Nummer eins. Als Perry das erste Mal ein Lied von sich im Radio hört - in einem Hotelzimmer in Dallas im US-Bundesstaat Texas - schaltet sie die Kamera an und filmt sich beim minutenlangen Jubel. „Diese ganze Sache ist explodiert wie wir alle es niemals vermutet hätten“, sagt ihr Manager Bradford Cobb rückblickend.
Gleichzeitig mit dem Erfolg kommt die Liebe: „Er ist süß“ sagt Perry über den britischen Schauspieler Russell Brand, nachdem sie ihn zum ersten Mal getroffen hat - auch da sind Kameras dabei. „Für unser erstes Date sind wir in ein sehr süßes New Yorker Restaurant gegangen und haben stundenlang geredet“, erzählt sie. Es sei Liebe auf den ersten Blick gewesen, bestätigen ihre Freunde und Geschwister. Brand und Perry heiraten im Oktober 2010. Aber das viele Reisen zehrt an den beiden. Perry ist drei Wochen auf Tour, dann fliegt sie drei Tage zu Brand - egal auf welchem Kontinent der sich gerade befindet. Aber die Ehe scheitert. Vor einem Konzert im brasilianischen Sao Paulo weint Perry bitterlich und knipst erst kurz vor dem Auftritt ihr Lächeln wieder an. „Ich habe alles getan, was ich konnte, aber wir sind trotzdem gescheitert.“
Ihre Eltern haben bis heute kein einziges Musikvideo ihrer Tochter gesehen. Das Pastoren-Ehepaar ist streng gläubig, Musik von beispielsweise Michael Jackson oder der Band Queen war im Hause Perry verboten. „Ich kann meiner Tochter auf MTV einfach nicht zuschauen“, sagt die Mutter. Aber sie hätten gelernt, sie zu lieben, egal über was sie singe - auch wenn es küssende Mädchen seien. Und das sei auch gut so, findet Perrys Schwester. Schließlich sei die Karriere der 28-Jährigen gerade erst am Anfang. „Sie ist nicht bereit, langsamer zu werden, und ich glaube nicht, dass sie es jemals sein wird.“