Hinterm Horizont Lindenberg feiert Panik-Party auf dem Kiez
Hamburg (dpa) - Premiere mit Prominenz und Panikdresscode für Udo Lindenbergs Musical: Auf der Hamburger Reeperbahn hat der Musiker am Donnerstagabend den Start seiner Show „Hinterm Horizont“ gefeiert.
Die Story vom „Mädchen aus Ostberlin“ und dem Rockstar aus Hamburg, die zuvor mehr als fünf Jahre lang in Berlin lief, geht in überarbeiteter Fassung bis Sommer nächsten Jahres im Operettenhaus über die Bühne. Hamburg ist seit langem die Wahlheimat des 70-Jährigen.
Prominente Freunde und Kollegen wie Komiker Otto Waalkes und Sängerin Vicky Leandros kamen ebenso wie Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) oder Stars aus dem Amüsierviertel St. Pauli, etwa Dragqueen Olivia Jones oder Theatermacher Corny Littmann. „Der ganze Kiez ist am Start“, jubelte Lindenberg. „Jetzt bin ich wieder hier, auf der Reeperbahn - da, wo ich hingehöre.“ Er kennt Kneipen und Kiezianer seit Jahrzehnten und freute sich aufs „Familien- und Expertentreffen“.
Die Reeperbahn hat Lindenberg nicht nur mehrfach und legendär besungen, hier hat er sich auch mit einem Stern vorm Café Keese und einer Wachsfigur im Panoptikum verewigt. Letzteres befindet sich gleich neben dem Operettenhaus, wo in den nächsten Monaten Abend für Abend anhand von knapp 30 Songs des Deutschrockpioniers eine Lindenberg-Story und ein Stück deutsch-deutsche Geschichte erzählt wird - mit extra Hamburg-Touch, etwa durch Rückblicke auf die Zeit in der Musikkneipe Onkel Pö.
Im „Pö“ trat auch Lindenbergs einstiger WG-Kumpel und Komiker Otto Waalkes auf, für den das Musical „selbstverständlich“ auf die Reeperbahn gehört - „wohin denn sonst?“. Im schrillen Outfit und über zwei Meter groß überragte Panik-Paradiesvogel Olivia Jones derweil wieder alle anderen. Die einstige Teilnehmerin des RTL-Dschungelcamps betrachtete sich an diesem Abend als „Udos First Lady“ - und außerdem als „heiliggesprochen“, schließlich komme auch sie im Musical vor.
Auch Lindenbergs Ex-Bodyguard Eddy Kante, der inzwischen Kiez-Führungen im Team von Olivia Jones gibt, wurde im Musical ebenso wenig vergessen wie auf der Gästeliste. Der Streit zwischen ihnen sei beigelegt, hatte Lindenberg bereits erklärt. Alles wieder in Ordnung zwischen den beiden? Alles „super“, sagte Kante, „ja klar, warum denn nicht?“ Daneben schlenderten gleich mehrere Udo-Doppelgänger über den roten Teppich. Bevorzugte Outfits dort auch sonst: schwarz und rockig im Stil des Panikrockers.
Mit seinem Bühnen-Udo Alex Melcher, der bereits am Abend zuvor ebenso wie Josephin Busch als Mädchen aus Ostberlin auf der Medienpremiere gefeiert wurde, zeigte sich Lindenberg mehr als zufrieden. „Hammer“, lautete sein Kommentar. „Er macht das sehr charmant.“ Er selbst sei derzeit jeden Tag auf der Reeperbahn und werde es auch in Zukunft oft sein - da, wo in den nächsten Monaten zumindest im Musical „der wilde Westen auf den heißen Osten trifft“.