Matsch und Musik: Dockville-Festival in Hamburg

Hamburg (dpa) - Tanzen in Gummistiefeln: Tausende Rockmusik-Fans haben am Wochenende auf dem Hamburger Dockville-Festival gefeiert. Dauerregen in den Tagen zuvor hatte das Gelände in Wilhelmsburg in ein Schlammfeld verwandelt, doch dadurch ließen sich die meisten Besucher nicht die Laune verderben.

Für die Organisatoren brachte der Matsch dagegen einige Probleme mit sich. Insgesamt standen an drei Tagen mehr als 130 Bands und DJs aus zahlreichen Ländern auf dem Programm, dazu gab es Kunstinstallationen und einen Poetry Slam (Dichterwettstreit).

Bereits am Freitagabend hatte die britische Indie-Rock-Band Editors mit einem großartigen Auftritt das Publikum begeistert. Am Samstag spielten das kanadische Elektro-Duo Crystal Castles und die Hamburger Punk-Veteranen der Goldenen Zitronen. Zudem präsentierte US-Sängerin Santigold auf ihrem allerersten Hamburg-Konzert schon mal Songs ihres neuen, im September erscheinenden Albums. Am Sonntagabend stand noch das Konzert von Bloc-Party-Sänger Kele auf dem Programm.

Während die Fans in Gummistiefeln oder vereinzelt auch barfuß im Schlamm tanzten, waren die schlechten Platzbedingungen für die Organisatoren eine wirkliche Herausforderung: „Wir hatten massive Probleme“, sagte Festival-Sprecher Jean Rehders. Ein Zelt - von insgesamt sieben Bühnen - musste am Freitag geschlossen bleiben. Es kam zu Planänderungen und Verzögerungen, und die Auftritte dreier Künstler mussten ganz abgesagt werden. Letztendlich zeigten sich die Veranstalter aber zufrieden. „Es ist bislang alles sehr friedlich verlaufen“, sagte Rehders.

Und auch die Sanitäter meldeten keine größeren Zwischenfälle. Allerdings - und das war in diesem Jahr neu - erlitten einige Besucher wegen des tiefen Schlamms Dehnungen und Zerrungen in den Beinen.

Auf Europas größter Flussinsel, zwischen Schuttbergen, Hafencontainern, Kränen und Speichern, wurde bereits zum fünften Mal das Dockville-Festival veranstaltet. Allein am Samstag waren bis zu 20 000 Musikbegeisterte nach Wilhelmsburg geströmt, um flankiert von Kunstinstallationen und Industrieromantik zu feiern. Neben den Konzerten standen noch viele andere Aktionen auf dem Programm. So wurde an allen drei Tagen ein Poetry Slam veranstaltet. Und bereits seit Ende Juli läuft auf dem Gelände das Kunstcamp „Flaum“, das sich mit den Themen sozialer Raum und Festivalraum auseinandersetzt.