Michael Bublé im Liebesglück
Köln (dpa) - Michael Bublé singt Lieder, die viele Menschen immer wieder gerne hören. Von Frank Sinatra über Elvis Presley bis zu den Bee Gees. Fängt alle, die sie hören, in einem wohligen Glücksstrudel und lässt sie zum Schluss beschwingt auf eine Wattewolke plumpsen.
Mit seinem neuen Studioalbum „To Be Loved“ hat der 37-jährige Popstar noch eine Portion Heimeligkeit draufgelegt. Ein bisschen zu viel heile Welt? Vielleicht. Kitschig? Auch das. Aber... hach. Wer will schon nicht glücklich und beschwingt sein?
Dabei passen die 14 leichtherzigen Songs auf der neuen Platte wohl am besten in Bublés eigene Gefühlswelt. Der Kanadier und seine Frau, die argentinische Schauspielerin Luisana Lopilato, erwarten gerade ihr erstes Kind. „Ich kann's kaum erwarten“, sagt Bublé.
Auch wenn der Jazzsänger selbst gerade auf Wolke Sieben herumläuft - dass seine Songs so glatt und fröhlich sind, sei gar nicht unbedingt gewollt, sagt er: „Ich denke da nicht übermäßig drüber nach.“
Von „You Make Me Feel So Young“ bis „Come Dance With Me“ - Bublés Musik versetzt in eine Zeit zurück, die er und viele seiner Hörer nie erlebt haben, die sich aber furchtbar gut und vertraut anfühlt. Wie duftender Apfelkuchen, der frisch aus dem Ofen kommt.
Ausgerechnet mit dem Metallica-Produzenten Bob Rock hat der Popstar die 60er Jahre glattgeschliffen und herausgeputzt. Sein Landsmann Bryan Adams half Bublé bei dem Song „After All“ - einem von vier Liedern, an denen der Popstar diesmal selbst mitgeschrieben hat.
Darunter ist auch die erste ausgekoppelte Single „It's a Beautiful Day“, in der Bublé eine Trennung besingt. „Ich liebe, dass der Song so dunkel ist, mit dieser fröhlichen Melodie“, sagt Bublé über den „Rache-Song“. Der Text geht dem Sound da plötzlich wohltuend ironisch gegen den Strich.
Für den Sinatra-Klassiker „Something Stupid“ hat sich Bublé Hollywoodstar Reese Witherspoon geangelt. Dass die 37-Jährige singen kann, hat sie als June Carter in dem Johnny-Cash-Film „Walk the Line“ bewiesen. Gemeinsam auftreten werden die beiden wohl aber nicht. „Das würde ich ihr nicht antun“, sagt Bublé. „Dabei ist sie eine bessere Sängerin als die Hälfte der Mädchen, die man im Radio hört.“
Bublés Debüt erschien schon 2003, „To Be Loved“ ist sein sechstes Studioalbum. Es soll an den Erfolg der Weihnachtsplatte „Christmas“ anknüpfen, das sich sieben Millionen Mal verkaufte und zwei Jahre in Folge die deutschen Charts stürmte.
Könnte klappen, denn wieder setzt Bublé auf zeitlose Pop-Hits, Big Band und Swing. „Ich wollte, dass Leute sich gut fühlen, wenn sie die Platte hören“, sagt der Popstar über „To Be Loved“. Das tun sicher viele. Nur ein paar Ecken und Kanten wird sich wohl manch einer für das nächste Mal wünschen.