Mythos: Forscher entzaubern den „Club 27“
Musiker im Alter von 20 bis 40 leben gefährlich — dennoch werden die meisten von ihnen älter, als es der Rock’n’Roll-Mythos will.
London. Die Liste der Namen spricht Bände: Kurt Cobain, Jimi Hendrix, Jim Morrison, Janis Joplin und zuletzt Amy Winehouse — alle starben sie im Alter von 27 Jahren. Ein Forscherteam unter Leitung von Adrian Barnett von der Universität Queensland ist dem Phänomen vom „Club 27“ nun auf den Grund gegangen — allerdings ohne zufriedenstellendes Ergebnis.
Das Risiko für Musiker im Alter zwischen 20 und 40 Jahren zu sterben, ist nach der Analyse der Forscher zwar zwei bis dreimal höher als bei einem Durchschnittsbürger.
Sie führen dies auf den Lebenswandel in der Musikszene zurück. Das Phänomen sei vor allem in den 1970er und frühen 1980er Jahren zu beobachten. Im Alter von 27 Jahren gebe es aber keine signifikante Häufung. „Der Club 27 bleibt ein Mythos“, lautet die Folgerung.
Die Autoren der Studie hatten die Sterblichkeit von mehr als 1000 Musikern analysiert, die von 1956 bis 2007 mindestens ein Nummer-Eins-Album in Großbritannien hatten. Von 100 dieser Musiker starben statistisch 0,56 im Alter von 25, 0,57 mit 27 und 0,54 mit 32 Jahren. dpa