Nostalgieshow mit Cat Stevens

7500 Fans feiern in Oberhausen nach 35 Jahren die Rückkehr des sanften Popstars.

Oberhausen. Cat Stevens, Yusuf Islam oder einfach nur Yusuf — wer die Musiklegende von einst heute richtig einordnen möchte, stößt schon beim Namen auf erste Schwierigkeiten. Als Cat Stevens feierte der britisch-zypriotische Sänger Steven Demetre Georgiou in den 60er und 70er Jahren große Erfolge mit Songs wie „Morning Has Broken“.

Sein Poster hing tausendfach an den Wänden von Mädchenzimmern — ein sanfter Blick aus dunklen Augen und lange lockige Haare machten Cat Stevens zum Star einer ganzen Generation. Seine warme Stimme und die großen Melodien bewegten.

Nach einem dramatischen Badeunfall kam Ende 1977 für viele Fans eine überraschende Wendung — ihr Idol konvertierte zum Islam und nannte sich fortan Yusuf Islam. Sein religiöses Streben gipfelte darin, dass sich der Musiker der Hetze gegen den Schriftsteller Salman Rushdies anschloss. Die Bühne der Popmusik hatte er damals längst verlassen.

Jetzt ist der Brite zurück im Musikgeschäft und steht erstmals seit 35 Jahren wieder auf einer deutschen Bühne. Er nennt sich schlicht Yusuf, lässt aber auch seinen einstigen Künstlernamen wieder gelten. Sanft geblieben sind sein Blick und seine Stimme, wenn er große Hits wie „Wild World“ oder „Father And Son“ am Donnerstagabend in der Oberhausener Arena anstimmt.

Um was es den 7500 Fans geht, wird schon beim Blick auf den Bully mit dem Peace-Zeichen, der vor der Arena in Oberhausen steht, deutlich. „Weißt Du noch, wie wir mit dem durch Europa getourt sind“, fragt ein Mann seine Begleiterin, bevor beide glücklich das Hippie-Mobil entern. Ähnliche Erinnerungen rufen die alten Hits von Cat Stevens hervor, die dieser gut gelaunt zelebriert.

Wären seine Haare und der Bart nicht grau geworden, könnte man meinen, dass jemand die Uhr einfach 40 Jahre zurückgedreht hat. Der Mann, der sich nun Yusuf statt Cat nennt, erfüllt die Wünsche seines Publikums und scheint dabei Spaß zu haben.

Auch der eine oder andere Song der beiden neueren Alben findet Eingang ins zweistündige Programm, doch das ist nur Beiwerk in der großen Nostalgieshow. Manch ein Fan fühlt sich schlagartig wieder jung.

„Es war ein langer Weg bis hierher“, lässt Cat Stevens dem Publikum gegenüber verlauten und wechselt von der Gitarre auch mal zum E-Piano. Auf der Bühne steht ein Mann, der sichtbar mit der Welt und sich im Reinen ist und der sein stetes Streben nach Harmonie auch nach dreieinhalb Jahrzehnten nicht aufgegeben hat, wie die wuchtige Version von „Matthew An Son“ zeigt. Dabei ist es völlig egal, ob Cat Stevens oder Yusuf auf der Bühne steht.