Pop-Prinzessin Katy Perry wird 30

New York (dpa) - Bonbons, Schokolade, Lollies, Glitzer und Konfetti - die Bühnen wie die Welt von Katy Perry sind bunt und süß. „Wie kann es sein, dass es keinen regenbogenfarbenen Zuckerguss mehr gibt?

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“, beschwerte sich die US-Sängerin gerade erst per Kurznachrichtendienst Twitter.

„Was soll ich denn jetzt auf meinen Kuchen tun? Wie soll ich denn so 30 werden?“ Mehr als 80 Millionen Singles hat Perry verkauft, Dutzende Auszeichnungen bekommen und rund 60 Millionen Fans folgen ihr auf Twitter - aber so richtig erwachsen werden will sie trotzdem nicht. Ihr 30. Geburtstag am Samstag (25. Oktober) bereitet ihr trotzdem keine Sorgen. „Ich habe gehört, dass die 30er wie eine bessere Version der 20er sind, weil man weiß, was man will.“

Mit Hits wie „Teenage Dream“, „California Gurls“ oder „I Kissed a Girl“ hat sich Perry in die Herzen von Millionen Fans auf der ganzen Welt gesungen - „Fans zwischen 8 und 80“, wie sie selbst sagt. Die Sängerin zeigt sich stets in quietschbunten Klamotten, wechselt ständig die Haarfarbe und gibt sich quirlig, laut und immer auch ein wenig verrückt. Fast alles an ihrem Leben wirkt von außen gesehen wie eine große, spaßige Party - und ist doch viel Arbeit, wie Perrys Schwester in dem Dokumentarfilm „Part of Me“ betont. „Die Menschen denken, dass sie einfach sofort Erfolg hatte. Aber sie hat ihr ganzes Leben hart daran gearbeitet.“

Und lange lief es gar nicht gut für die 1984 in Kalifornien geborene Perry. Nach Schul- und Kirchenchor bekommt sie mit 13 eine Gitarre. Mit 15 nimmt sie ein Gospel-Album auf. Dann beginnt ihre „rebellische Phase“, wie sie selbst sagt. Beeinflusst von der Musik der Sängerin Alanis Morissette zieht sie alleine nach Los Angeles. „Ich fühle mich wie ein neuer Mensch. Zum ersten Mal lebe ich richtig“, sagt sie in einem damals aufgenommenen Video. Perry bekommt einen Plattenvertrag, wird aber bald wieder fallengelassen und schlägt sich durch. „Ich hatte kein Geld, mein Auto war bereits zweimal gepfändet worden, nichts lief richtig.“

Aber als sie ihren aktuellen Plattenvertrag bekommt, geht alles ganz schnell. Bereits ihr 2008 veröffentlichtes Album „One of the Boys“ schafft es hoch in die Charts, der 2010 erschienene Nachfolger „Teenage Dream“ wird in vielen Ländern Nummer eins. Als Perry das erste Mal ein Lied von sich im Radio hört - in einem Hotelzimmer in Dallas, Texas - schaltet sie die Kamera an und filmt sich beim minutenlangen Jubel. „Diese ganze Sache ist explodiert wie wir alle es niemals vermutet hätten“, sagt ihr Manager Bradford Cobb rückblickend.

Mit dem Erfolg kommt gleichzeitig auch die Liebe: „Er ist süß“ sagt Perry über den britischen Schauspieler Russell Brand, nachdem sie ihn zum ersten Mal getroffen hat - auch da sind Kameras dabei. „Für unser erstes Date sind wir in ein sehr süßes New Yorker Restaurant gegangen und haben stundenlang geredet.“ Es sei Liebe auf den ersten Blick gewesen, bestätigen Freunde und Geschwister.

Brand und Perry heiraten im Oktober 2010. Aber das viele Reisen zehrt an den beiden. Perry ist drei Wochen auf Tour, dann fliegt sie drei Tage zu Brand - egal auf welchem Kontinent der sich gerade befindet. Aber die Ehe scheitert. Vor einem Konzert im brasilianischen São Paulo weint Perry bitterlich und knipst erst kurz vor dem Auftritt ihr Lächeln wieder an. „Ich habe alles getan, was ich konnte, aber wir sind trotzdem gescheitert.“

Auch eine Beziehung mit dem US-Sänger John Mayer scheiterte in diesem Jahr. Seitdem suche sie bei einem Therapeuten Hilfe, gestand Perry jüngst in einem Interview mit der Zeitschrift „Harpers Bazaar“. „Ich bin oft mit Menschen zusammengekommen die von mir eingeschüchtert waren. Sie sagen, sie seien es nicht, aber es kommt dann doch raus.“ Dabei sei ihr eigentlich ganz klar, wonach sie suche: „Sinn für Humor, jemand, der mich richtig zum Lachen bringt, sensibel ist, Musik liebt und versteht und sehr klug ist.“

Perrys Eltern haben bis heute kein einziges Musikvideo ihrer Tochter gesehen. Das Pastoren-Ehepaar ist streng gläubig, Musik von beispielsweise Michael Jackson oder der Band Queen war im Hause Perry verboten. „Ich kann meiner Tochter auf MTV einfach nicht zuschauen“, sagt die Mutter in dem Dokumentarfilm „Part of Me“. Aber sie hätten gelernt, sie zu lieben, egal über was sie singe - auch wenn es küssende Mädchen seien. Und das müssten sie auch, sagt Perrys Schwester, schließlich stehe die Karriere der Sängerin gerade erst am Anfang. „Sie ist nicht bereit, langsamer zu werden, und ich glaube nicht, dass sie es jemals sein wird.“