„Rock am Ring“ zum letzten Mal am Nürburgring
Nürburg/Nürnberg (dpa) - Eine Ära geht zu Ende: Nach fast drei Jahrzehnten geht „Rock am Ring“ zum letzten Mal in der Eifel über die Bühne. Einen Tag länger als sonst werden die Fans am Nürburgring und beim Zwillingsfestival „Rock im Park“ in Nürnberg feiern können.
Am Ring geht es bereits diesen Donnerstag mit Bands wie The Offspring und Iron Maiden los. Am Sonntag bilden Metallica den krönenden Abschluss. Der Park rockt von Freitag bis zum Pfingstmontag. Das Wetter spielt mit: Die Meteorologen kündigen für das Pfingstwochenende hochsommerliche Temperaturen an.
Das Doppel-Spektakel bildet traditionell den Start in den Festival-Sommer. Doch weil sich die Konzertagentur von Marek Lieberberg und der neue Betreiber am Nürburgring, der Autozulieferer Capricorn, nicht auf einen neuen Vertrag einigen konnten, muss „Rock am Ring“ im nächsten Jahr umziehen - wahrscheinlich in Mönchengladbach. Bei „Rock im Park“ bleibt alles beim Alten.
Capricorn plant mit der Deutschen Entertainment AG (Deag) derweil für 2015 ein Konkurrenz-Festival mit dem Namen „Grüne Hölle - Rockfestival am Nürburgring“, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Es soll am ersten Juni-Wochenende stattfinden, dem traditionellen Datum für das Zwillingsfestival. Musikalisch werde sich nicht viel ändern. Es seien schon Künstler gewonnen worden, Namen wurden aber noch nicht genannt.
An diesem Wochenende treten am Ring und im Park aber erstmal noch Jan Delay, Die Fantastischen Vier, Kings of Leon, Linkin Park, Slayer und Skandalrocker Pete Doherty mit den Babyshambles auf. An beiden Stätten werden wieder Zehntausende Fans erwartet.
Doch das bedeutet nicht immer zwangsläufig Dosenravioli und Chemie-Toilette. Nach Ansicht des Freizeitforschers Ronald Hitzler liegen derzeit „Angebote für Bessersituierte“ auch bei Musikfestivals im Trend. „Da gibt es in den vergangenen zwei bis drei Jahren eine Veränderung“, sagte der Soziologe.
Dazu passt, dass bei „Rock am Ring“ in diesem Jahr zum Beispiel Star-Koch Steffen Henssler „kulinarischer Headliner“ ist, wie es auf der Homepage des Festivals heißt. Die „Festival Kitchen“ biete „die perfekte Gelegenheit, das Brot von Muddi im Zelt zu vergessen“.