Roy Blacks Todestag: Fans hoffen auf Wiedersehen
Augsburg (dpa) - Ob Roy Black im Himmel sitzt und sich freut? Grund dazu hätte er. Denn auch 20 Jahre nach seinem überraschenden Tod am 9. Oktober 1991 halten viele Fans dem Schlagersänger und Schauspieler die Treue.
Auf zahlreichen Internetseiten bekunden sie ihre Trauer, wie etwa im Roy-Black-Gedenkbuch bei promigrab.de. „Roy, Dich kann man einfach nicht vergessen! Du bleibst immer in unseren Herzen!“, schreibt dort eine begeisterte Anhängerin und spricht vielen Fans aus der Seele.
Gerade mal 48 Jahre war Black alt, als er im oberbayerischen Heldenstein nach einem Herzanfall starb. Nach neuen Informationen der „Bild“-Zeitung hatte sich der Sänger vor seinem Tod in einen Vollrausch getrunken. Laut Obduktionsbericht habe er drei Promille Alkohol im Blut gehabt, berichtete die Zeitung am Mittwoch. Der Rechtsmediziner Wolfgang Eisenmenger, der die Leiche Blacks untersucht hatte, dementierte dies nicht. Er sagte: „Wenn man bei jemandem drei Promille findet, dann spricht das dafür, dass er Missbrauch mit Alkohol treibt.“ Die besondere Tragik: Nach privaten Enttäuschungen, gesundheitlichen Problemen und musikalischen Flops ging es für den Sänger damals gerade wieder aufwärts.
Roy Black hatte das Zeug zum Star. Er sah gut aus, hatte eine samtige Stimme und besaß Charme. Vor allem Frauen hingen an seinen Lippen, wenn er Erfolgsschlager wie „Ganz in weiß“ sang oder in Filmen wie „Unser Doktor ist der Beste“ als junger Liebhaber auftrat.
Unvergessen auch seine Auftritte mit Anita aus Norwegen: „Schön ist es auf der Welt zu sein“, trällerten der Schlagerbarde und die damals Zehnjährige 1971 und landeten prompt einen Hit. Heute, 20 Jahre nach Blacks Tod, will das Mädchen von damals an diesen Erfolg anknüpfen. Sie wolle das Lied neu auf den Markt bringen - allerdings als Heavy-Metal-Version, verkündete die heute 50-jährige Anita Hegerland kürzlich.
Ein Schock für so manchen Schlagerfan - doch möglicherweise ganz im Sinne des Verstorbenen. Als Gerhard Höllerich hatte er Anfang der 1960er Jahre den Augsburgern mit seiner Band „Cannons“ eingeheizt. Rock'n'Roll statt Schlager. Eine Musikrichtung, die er sein ganzes Leben lang schätzte.
Musikalisch ging es für Roy Black immer wieder auf und ab. Hits und Flops wechselten sich ab. Auch privat ging vieles schief. Er trennte sich von seiner Frau, dem früheren Fotomodell Silke Vagts, musste mehrmals am Herzen operiert werden und auch Alkoholprobleme wurden ihm immer wieder nachgesagt. Große Hallen konnte er nicht mehr füllen, stattdessen tingelte er über Provinzbühnen.
Doch 1990 wendet sich das Blatt. Als Hotelerbe in der RTL-Serie „Ein Schloss am Wörthersee“ ist Roy Black auf einmal wieder da - die Zuschauer sind begeistert und verhelfen ihm zu Traumquoten. Auch privat läuft es gut. Wenige Wochen vor Blacks Tod bringt seine spätere Lebensgefährtin, die mehr als zwanzig Jahre jüngere Carmen Böhning, die gemeinsame Tochter Nathalie zur Welt.
Ein filmreifes Leben und ein tragisches Ende - das bewegte auch seine Fans. Tausende Anhänger strömten zu der Trauerfeier, um ihrem Star die letzte Ehre zu erweisen. Auch sein Grab auf dem Friedhof in seinem Geburtsort Straßberg bei Augsburg entwickelte sich bald zur Pilgerstätte. Und spätestens im Himmel, so hoffen viele Fans, können sie ihrem Idol wieder ganz nahe sein. Ein Wunsch, den nicht nur „Ursula“ auf promigrab.de hegt: „Es mag kitschig klingen, aber ich freue mich auf "ein Wiedersehen"!“