Schweine tanzen zu Pink-Floyd-Songs bei 3D-Show
Frankfurt/Main (dpa) - Das rosa Schwein tanzt in der Jahrhunderthalle direkt über die Köpfe des Publikums hinweg, die Splitter des gerade explodierten Fernsehers kommen bedrohlich nahe.
Die spektakulären Eindrücke wirken so lange, wie die Konzertbesucher die eingangs verteilten Spezialbrillen tragen: Sie erleben die Weltpremiere des nach nach Veranstalterangaben ersten Rockkonzerts mit 3D-Effekten. 2300 Fans bescherten am Dienstagabend der australischen Tributband The Australian Pink Floyd Show in Frankfurt einen ausverkauften Tourstart. Noch mehr als das, was sie sahen, begeisterte sie jedoch, was sie hörten.
Die 1988 in Adelaide gegründete Formation hat sich zum Ziel gesetzt, die Musik von Pink Floyd originalgetreu auf die Bühne zu bringen. „Weltweit über drei Millionen Tickets verkauft“ wird stolz auf der Homepage verkündet. Anders als der Showtitel vermuten lässt, lieferte die Truppe auch in der neuen Show nicht nur die großen Hits wie „Another Brick In The Wall“, „Money“ oder „Wish You Were Here“ ab. Sie kramten zur Begeisterung der Besucher - zum Großteil eingefleischte Fans und Kenner der Originalband - auch Überraschungen und Raritäten aus dem unerschöpflichen Repertoire hervor.
Auch Pink Floyd, die ihre Karriere in den 1960er Jahren mit psychedelischen Rocksongs starteten und über die Jahrzehnte immer wieder neue Stilrichtungen und Sounds hervorbrachten, traten als audiovisuelles Gesamtkunstwerk auf. In diesem Sinn ist The Australian Pink Floyd Show unterwegs. „Wir machen uns ständig Gedanken darüber, wie Pink Floyd ihre Musik heute umsetzen würden“, erklärte Sänger und Bassist Colin Wilson vor der Tour die Idee zum 3D-Konzert.
Gemeinsam mit dem Visual-Effects-Fachmann John Attard, der schon an Blockbustern wie „Harry Potter“ oder „Tomb Raider“ beteiligt war, und einem internationalen Team entstand die dritte Pink-Floyd-Dimension. Die 3D-Momente wurden in der fast dreistündigen Show sehr sparsam dosiert. Damit hatten die Fans offenbar kein Problem. Sie waren zwar beeindruckt davon, Pink Floyd bei einigen wenigen Songs durch eine buchstäblich andere Brille zu betrachten. Viel wichtiger war ihnen aber offenbar, Jahrzehnte alte, aber immer noch zeitgemäß klingende und von sechs Musikern und einem vierköpfigen Chor perfekt dargebotene Musik zu genießen.