Scorpions: Statt Abschied ein neues Album
Düsseldorf. 2010 haben die Scorpions ihren Abschied verkündet, doch bis heute touren sie durch die Welt. Jetzt gibt es auch noch ein neues Album, das gleich auf Platz 4 der Charts eingestiegen ist.
Im Interview spricht Gitarrist Rudolf Schenker (65) über den langen Abschied, außergewöhnliche griechische Fans und die neue CD „Unplugged“.
Herr Schenker, 2010 verkündeten die Scorpions ihren Abschied. Es folgte eine „Farewell“-Tour, die immer noch nicht zu Ende ist. Und jetzt gibt es plötzlich die Unplugged-CD mit neuen Liedern. War es das mit „Farewell“?
Rudolf Schenker: Nein. „Farewell“ ist immer noch. Es gibt noch ein paar Länder, in denen wir spielen werden und in die wir es bisher noch nicht geschafft haben — etwa Spanien oder Portugal. Da schlagen wir 2014 noch auf. Asien kommt auch noch dran. England auch. Dieses Jahr wollten wir eigentlich ausspannen. Aber als dann MTV ankam und uns sagte, man wolle mit diesem Projekt unsere Karriere krönen — da konnten wir nicht „Nein“ sagen. Zumal sie uns Zugeständnisse machten.
Welche denn?
Schenker: Es sollte das erste Konzert dieser Reihe unter freiem Himmel sein. Es sollten nicht nur ein paar Hundert Zuschauer kommen, sondern — wie jetzt in Athen im Lycabettus-Theater — 3500. Und überhaupt: Dieses Theater liegt auf dem höchsten Berg der Stadt und wurde 1965 gebaut, in dem Jahr, in dem die Scorpions gegründet wurden. Das war perfekt!
Neben neuen Songs ist natürlich auch der Klassiker „Wind Of Change“ auf dem Album . . .
Schenker: Den wollten wir eigentlich genauso weglassen wie unsere anderen beiden Superhits „Still Loving you“ und „Rock You Like A Hurricane“.
Wie bitte?
Schenker: Ja. Die sind ja schon auf so vielen Alben. Aber das wollte unsere Plattenfirma nicht. Die Leute dort haben uns gesagt: Ihr könnt doch nicht eure drei Säulen Love, Peace und Rock’n’Roll weglassen. Also haben wir die Songs noch ins Programm genommen.
Nervt es Sie, dass viele Menschen die Scorpions auf „Wind Of Change“ reduzieren?
Schenker: Nein. Das Schöne an diesem Song ist ja, dass viele durch ihn erst auf uns aufmerksam wurden. Es war beispielsweise unglaublich, wie viele junge Menschen bei den Athener Konzerten im Publikum saßen. Da waren 15-, 16-Jährige zwischen 60-Jährigen...
Das gesamte Interview und eine Kurzkritik des neuen Album "Scorpions - MTV Unplugged" lesen Sie am Samstag im Wochenendmagazin der gedruckten WZ, im Epaper oder in der App wz digital.