Selig-Sänger Plewka mit Simon & Garfunkel-Projekt

Hamburg (dpa) - Die Songs des Folk-Pop-Duos Simon & Garfunkel verkauften sich millionenfach. Lieder wie „The Sound Of Silence“, „The Boxer“ und „Homeward Bound“ sind bis heute legendär.

Nun inszeniert der Regisseur Tom Stromberg mit dem Sänger der Band Selig, Jan Plewka (42), einen Musiktheaterabend über Simon & Garfunkel.

„Das ist wirklich ganz tolle Musik. Das wird ein Abend mit einer großen Bandbreite an Empfindungen“, sagt der vierfache Vater Plewka im dpa-Interview. Uraufführung ist an diesem Mittwoch beim Internationalen Sommerfestival auf Kampnagel in Hamburg.

Frage: Seit 2005 sind Sie mit Ihrem Rio-Reiser-Programm immer wieder in Deutschland zu sehen. Wieso nun Simon & Garfunkel?

Antwort: Das ist die gleiche Gang wie bei Rio Reiser: Die Schwarz-Rote Heilsarmee spielt, Tom Stromberg inszeniert. Wir wollten in dieser Besetzung etwas Neues machen. Irgendwann saß ich bei Tom in Berlin, wir haben uns dieses berühmte Konzert von Simon & Garfunkel 1981 im Central Park angesehen und gemerkt, dass wir fast jedes Lied auswendig können. Da dachten wir: Das ist schon eine große Herausforderung, aber wir machen es! Wir haben uns dann noch ein paar psychedelische SMS hin- und hergeschrieben und die anderen gefragt - und alle haben sofort zugesagt!

Wir haben die alten Platten durchgehört und unsere gemeinsamen Lieblingslieder rausgesucht, aber auch Songs, von denen wir dachten: Die gehen gar nicht, aber vielleicht bekommt man es so ja so hin, dass man sie doch mag. Komisch war es erst einmal, nur auf Englisch zu singen. Aber die Unsicherheit hat sich gegeben, es macht Spaß.

Frage: Was erwartet die Zuschauer, wenn Rocksänger Jan Plewka den Folk-Pop von Simon & Garfunkel interpretiert?

Antwort: Einen spannenden Theaterabend, ein inszeniertes Konzert - voller magischer Momente. Wir übernehmen die Melodien und Texte von Simon & Garfunkel und spielen es auf unsere Art. Und wir sind halt eine Rockband mit psychedelischen Einflüssen. Einige Lieder haben wir gelassen, wie sie sind, andere komplett verändert, „Cecilia“ ist zum Beispiel sehr düster geworden.

Simon & Garfunkel sind unglaublich musikalisch, die Satzgesänge sind so ausgefuchst und die Texte haben echt Tiefgang. Auch die beiden Biografien sind sehr interessant. Die beiden haben sich ja bereits 1953 als Jugendliche bei einer Schulaufführung von Alice im Wunderland kennengelernt.

Frage: Warum sind Soloprojekte abseits Ihrer Band Selig so wichtig für Sie?

Antwort: Ich bin Musiker mit einer großen Affinität zur Schauspielerei. Bei musikalischen Theaterabenden wie bei Rio Reiser oder dem Simon & Garfunkel-Abend kann ich beides miteinander verbinden. Die Projekte laufen parallel, das ist echt schön: Ich gebe Konzerte mit Selig, bin mit meinem Rio Reiser- und Simon & Garfunkel-Programm das ganz Jahr über regelmäßig auf Tour. Nächstes Jahr soll ein „Best of“-Album von Selig erscheinen, danach dann irgendwann ein neues Album. Lauter feine Projekte mit lauter netten Leuten.

Der Simon & Garfunkel-Abend wird in Hamburg vom 7. bis 11.8. auf Kampnagel zu sehen sein, weitere Aufführungen sind dort am 21. und 22.11. geplant.

Termine deutschlandweit: 6.9. Würselen, 7.9. Braunschweig, 20.9. Worpswede, 22.9. Hannover, 29.11. Löhne, 30.11. Wuppertal, 24.1.14 Oldenburg, 30.1. Siegen, 31.1. Mannheim, 7.2. Elmshorn, 8.2. Hamburg-Bergedorf, 5.4. Mülheim, 12.6. Weimar, 7.11. Köln