Weihnachtsshow So feiert Helene Fischer Weihnachten mit ihren Gästen
In Düsseldorf lieferte die Sängerin im Duett mit nationalen und internationalen Stars ein grandioses Konzert ab. Das ZDF strahlt die Show an Weihnachten aus.
Düsseldorf. Sie singt, sie tanzt und verbiegt sich in schwindelerregender Höhe unter der Hallenkuppel wie eine Brezel. Zurück auf der Bühne unterstützen sie Tänzer mit Salti und Hebefiguren: Schlager-Superstar Helene Fischer ist die Meisterin der Vielseitigkeit.
Bei der Aufzeichnung ihrer großen Weihnachtsshow am vergangenen Wochenende begrüßt die Sängerin in der Düsseldorfer Messehalle an beiden Tagen je fast 10 000 Fans und jede Menge nationale und internationale Stars. Hochkarätige Gäste wie James Blunt, Santiano, Max Giesinger, Vanessa Mai, Alexander Klaws, Gianna Nannini, die Kelly Family und Barbara Schöneberger singen mit der 33-Jährigen im Duett. Dabei liefert Fischer wieder eine grandiose Show ab. Die ein oder andere kleine Panne wird dabei freilich für den Fernsehzuschauer nicht zu sehen sein, wenn das ZDF die Helene-Fischer-Show am 1. Weihnachtsfeiertag um 20.15 Uhr zeigt.
Warm-Upper René Travnicek heizt den Helene-Anhängern vor der Show kräftig ein: „Wenn Ihr gleich Helene seht, dann steht spontan auf und rastet völlig aus.“ Diesen Satz hätte er sich allerdings sparen können, denn die Zuschauer sind auch so schon komplett im Helene-Fieber und haben ihren vorweihnachtlichen Spaß. Die Gastgeberin begrüßt ihr Publikum in einem Traumkleid in Rosé-Gold. Das allerdings wird ziemlich bald gewechselt. Sechs Mal tauscht Fischer ihr Outfit. Mal steht sie ganz in Weiß auf der Bühne, dann wieder im strengen Hosenanzug oder im sexy Mini. Wenn die Technik hakt, spricht sie mit dem Publikum. Doch das applaudiert so lange, dass sie schon fast verzweifelt dazwischenruft: „Ich will jetzt endlich singen.“
Die Bühne ist gigantisch, fast 100 Meter breit und an beiden Seiten hängen große LED-Leinwände. Allerdings stellt der eine Bildschirm auf der rechten Seite zwischendurch immer wieder den Betrieb ein. Das ist nervig, denn wenn man dort sitzt, kann man das, was auf der linken Seite passiert, kaum noch erkennen. Zum Glück geben die riesigen Teleprompter im Hintergrund nicht ihren Geist auf. Denn dort wird für einige Künstler angezeigt, was sie sagen sollen.
Atemlos ist die Sängerin selten. Helene Fischer gibt alles, die Beine bewegen sich wie automatisch, Wind aus der Maschine zerzaust das Haar im Duett mit Schlagerkollegin Vanessa Mai — romantisch-besinnlich wird es mit dem britischen Sänger und Songwriter James Blunt. Ein Wechsel ins Musicalfach gehört zu den leichtesten Übungen der Sängerin: Nachgespielt werden Szenen aus „Tanz der Vampire“, „The Beauty and the Beast“ und „Ghost“.
Als sich die Gastgeberin allerdings traut, mit der souveränen Barbara Schöneberger in einen lustigen Gesangs-Wettkampf einzusteigen, hat sie das Nachsehen und wird kurzerhand an die Wand moderiert. Doch lustig ist es allemal: Fischer singt im Tina-Turner-Stil „Mein kleiner grüner Kaktus“, Schöneberger „Leise rieselt der Schnee“ à la Nina Hagen sowie „Ein bisschen Frieden“ — und das so wie Christina Aguilera. Fischer kommt kaum zu Wort, zu dominant ist ihre Kontrahentin.
Zwischen den Künstlern wirbelt eine Armada von Technikern über die Bühne und sorgt für neue Bühnendekorationen. Das dauert. Dauern die Pausen länger, muss Warm-Upper Travnicek noch mal die Fans bei Laune halten. Das macht er unter anderem mit kleinen Musikeinspielern. Manchmal dürfen die Leute aus dem Publikum auch singen. Und dabei erwischt er sogar jemanden, der das wider Erwarten richtig gut kann. Die Belohnung: reichlich Applaus.
Über viereinhalb Stunden dauert allein der erste Tag der TV-Aufzeichnung. „Es war ein toller Abend mit vielen tollen Künstlern. Aber es dauerte alles einfach ein bisschen zu lange“, sagt Zuschauerin Yvonne Konnertz. Teilweise kommen die Fans von sehr weit her, um die Show zu sehen. Selber Cueni (76) aus Basel ist mit Ehefrau Rosemarie (73), Tochter Claudia (52) und Enkeltochter Alessia (23) nach Düsseldorf gereist. „Wir haben die Show im Vorjahr im TV gesehen und wollten unbedingt einmal live dabei sein. Mich persönlich interessiert aber mehr, wie die Show gemacht wird“, sagt Selber Cueni.