Staatskapelle Dresden: Triumph für Myung-Whun Chung
Dresden (dpa) - Die Staatskapelle Dresden hat erstmals in ihrer Geschichte einen Ersten Gastdirigenten: Myung-Whun Chung. Bei seinem Einstand wurde der Koreaner am Sonntag in der Semperoper lautstark gefeiert.
Der 59-Jährige dirigierte Olivier Messiaens „Himmelfahrt“ („L'Ascension“) und die 1. Sinfonie von Gustav Mahler. Bereits zuvor hatte er seine Freude über die Ernennung ausgedrückt. Ihn verbinde eine einzigartige Freundschaft mit dem Orchester, so Chung. „Schon bei unserer ersten Zusammenarbeit habe ich eine Spielkultur und ein menschliches Miteinander kennengelernt, die mir vermittelt haben: Hier bin ich zu Hause.“
Die Sächsische Staatskapelle musiziert seit 2001 mit Chung. Er leitete das Orchester auch bei einer Tour 2006 in seinem Heimatland Südkorea und lud dabei das gesamte Orchester spontan zum Besuch seines Lieblingsrestaurants in Seoul ein. Chung, dessen Mutter aus Nordkorea stammt, hatte seinerzeit auch den Wunsch geäußert, eines Tages mit der Staatskapelle im kommunistischen Nordteil zu spielen. Inzwischen war der Maestro als Kulturbotschafter seines Landes dort unterwegs. 2012 hatte er ein Ensemble aus dem abgeschotteten Land in Frankreich dirigiert. Chung weist der Kultur eine Schlüsselrolle bei der Annäherung beider Staaten auf der geteilten Halbinsel zu.
Neben Chefdirigent Christian Thielemann und Ehrendirigent Sir Colin Davis komplettiert Chung das „Führungstrio“ bei der 1548 gegründeten „Kapelle“. Chung und Thielemann bestreiten auch das Debüt der Staatskapelle Dresden als künftiges „Hausorchester“ der Salzburger Osterfestspiele im März. Dort gibt es neben Konzerten die Premiere der Richard Wagner-Oper „Parsifal“, bei der Thielemann die musikalische Leitung hat. Am 24. Februar gestalten die Dresdner eine „Wagner-Gala“ im Festspielhaus Baden-Baden. Im Mai 2013 folgen zwei Sonderkonzerte zum 200. Geburtstag Wagners. Eine Geburtstagstour führt die Dresdner im Mai nach Paris, Wien und Venedig, wo der Komponist 1883 starb.