Starballerina Lopatkina will mit Kunst das Böse besiegen
Baden-Baden (dpa) - Die russische Starballerina Uljana Lopatkina (42) sieht in der Kunst eine gute Chance, das angeknackste politische Verhältnis zwischen Deutschland und Russland wieder zu verbessern.
„Die Kunst kann dabei helfen, das Böse zu unterdrücken“, meinte die Tänzerin bei einem bis Sonntag angesetzten Gastspiel des Balletts des St. Petersburger Mariinski-Theaters im Festspielhaus in Baden-Baden. Die Schönheit russischen Spitzentanzes könne die Herzen der Menschen berühren und so die Stimmung verändern, meinte Lopatkina. Deutsche und Russen hätten trotz der Erfahrung des Zweiten Weltkrieges oft gezeigt, dass sie Gutes bewegen können, wenn sie einander zuhören.
Das Verhältnis zwischen Russland und Deutschland ist wegen des Ukraine-Konflikts gespannt. Die EU und die USA haben nach der russischen Einverleibung der völkerrechtlich zur Ukraine gehörenden Schwarzmeerhalbinsel Krim, dem Geburtsort von Lopatkina, Sanktionen gegen das Riesenreich verhängt. Die Tänzerin hatte am Montag für einen Abend die Partie der Prinzessin in dem Märchenballett „Das bucklige Zauberpferdchen“ übernommen - zur hellen Freude der Zuschauer. Mariinski-Chef Waleri Gergijew, der auch die Münchner Philharmoniker leitet, stand am Pult.
Das Mariinski, nach dem weltgrößten Ballett des Moskauer Bolschoi Theaters die bedeutendste Truppe Russlands, reiste mit mehr als 100 Tänzern und einem großen Orchester an.