Tuba, Horn, Trompete: Von allen gewinnt einer

Wettbewerb: Beim 2. Aeolus Wettstreit treten Bewerber aus 38 Ländern der Welt an.

Düsseldorf. Sie kommen aus 38 verschiedenen Ländern, die 207 jungen Trompeter, Hornisten und Tubisten, die zurzeit die Räume der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf bevölkern, um sich im 2. Internationalen Aeolus-Bläserwettbewerb zu messen. Die Musikhochschule ist derzeit eine Hochburg der Fanfaren. Im gesamten Gebäude-Komplex erklingt Blechbläser-Schall ohne Pause. Noch bis Samstag dauern die drei Vorrunden. Sonntagvormittag, 11 Uhr, entscheidet sich im Finale, ob ein Trompeter, ein Hornist oder Tubist als Sieger hervorgeht. Die Düsseldorfer Symphoniker unter Martin Fratz stehen bei der festlichen Endrunde als Begleitorchester zur Verfügung.

"Die rege Teilnahme ist ein Zeichen für die internationale Akzeptanz unseres Wettbewerbs", betont Sieghardt Rometsch, dessen private Stiftung den Aeolus-Wettbewerb finanziert und initiiert hat. Wirtschaftlich formuliert, sagt der musikbegeisterte Bankier, sei dies der Beweis einer "latent vorhandenen Nachfrage". Und tatsächlich ist der Düsseldorfer Bläserwettbewerb der weltweit größte dieser Art und schließt die Lücke auf einem Musikmarkt.

Die Atmosphäre in der Hochschule wirkt entspannt und freundschaftlich. Die jungen Blechbläser schauen nicht so verbissen drein wie Geiger oder Pianisten, denen man oft ansieht, wie unbedingt sie einen Preis gewinnen wollen.

"Man sollte nicht so sehr darauf achten, vor wem man spielt, ob vor einer Star-Jury oder einem Konzertpublikum", sagt der 24-jährige finnische Hornist Jussi Järvenpää, der gerade in Helsinki seinen Abschluss macht. Es sei sein erster Wettbewerb, und die Situation sei schon sehr neu und aufregend für ihn, aber den Ersten Preis zu gewinnen sei für ihn nicht vorrangig.

Zur hochkarätigen Jury zählt auch die weltbekannte Hornistin Marie Luise Neunecker, Professorin an der Hanns-Eisler-Musikhochschule Berlin. "Es ist für junge Leute wichtig an einem solchen Wettbewerb teilzunehmen, schon allein aus dem Grund, um zu sehen, wo sie im Vergleich zu anderen stehen", sagt Neunecker im Gespräch mit unserer Zeitung. Den Preis zu gewinnen sei weniger entscheidend als der mit dem Wettbewerb verbundene Ansporn und die außergewöhnlich gründliche Vorbereitung der Musikstücke.