Zahlreiche deutsche Musikstars bei Geldofs Ebola-Aktion

Berlin (dpa) - Von Udo Lindenberg bis zu Max Raabe, von den Toten Hosen bis zu Silbermond - mehr als zwei Dutzend hochkarätige deutsche Musiker beteiligen sich an der Ebola-Aktion des irischen Sängers Bob Geldof.

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30 Jahre nach dem Erscheinen des Weihnachtshits „Do They Know It's Christmas?“ wollen sie den Klassiker gemeinsam erstmals in einer deutschen Version einspielen.

Die Single soll bereits am kommenden Montag in Berlin produziert werden und spätestens am 5. Dezember zusammen mit der englischen Ausgabe erscheinen. In Deutschland mit dabei sind etwa auch Andreas Bourani, Jan Josef Liefers, Jan Delay, Max Herre, Peter Maffay, 2raumwohnung, Haftbefehl und Sportfreunde Stiller.

„Es geht nicht um das Lied, es geht um die Aktion, um die Geste“, sagte Tote-Hosen-Frontmann und Mitinitiator Campino am Donnerstag bei der Vorstellung des Projekts in Berlin. Alle beteiligten Künstler hätten spontan zugesagt, auch wenn sie noch nicht einmal den Text des gerade entstehenden Liedes gekannt hätten. „Es ist schön zu sehen, dass alle Feuer und Flamme waren.“

Geldof warf den Deutschen vor, zu wenig für die Bekämpfung der Katastrophe vor ihrer Haustür zu tun. „Welches Recht habt ihr, den G8-Gipfel auszurichten, wenn ihr eure Versprechen gegenüber den Ärmsten der Welt nicht einhaltet?“, sagte er. „Eure Regierung wird ihrer Verantwortung nicht gerecht.“

Zusammen mit seinem Musikerkollegen Midge Ure hatte Geldof vor genau 30 Jahren erstmals das sogenannte Band Aid Projekt gestartet, um dem Hunger in Äthopien zu begegnen. Das jetzige Vorhaben, das auch in England und Frankreich läuft, ist die vierte Version des Weihnachtshits. Geldof hat sie nach seinen eigenen Worten auf dringende Bitte der UNO hin auf den Weg gebracht.

„Das Lied ist nicht das allerbeste, ein bisschen kitschig, vielleicht ein bisschen naiv“, sagte er. „Aber ich will nicht in einer Welt leben, in der Menschen nur sterben, weil sie arm sind.“ In den vergangenen 30 Jahren sind durch Band Aid seinen Angaben zufolge 250 Millionen Dollar Hilfsgelder zusammengekommen.