Absage der Pegida-Demo - Niederlage für unser Wertesystem

Für die „Pegida“-Leute gilt das gleiche wie für Charlie Hebdo und seine Mohammed-Karikaturen: Man muss sie nicht mögen, aber man muss alles dafür geben, dass sie frei handeln dürfen. Und ganz sicher muss man ihr Leben und ihre körperliche Unversehrtheit mit aller Macht gegen die Feinde der Freiheit schützen.

Ein Kommentar von Wolfgang Kolhoff.

Deswegen ist die Absage der heutigen Dresdener Demonstrationen wegen offenbar konkreter Terrordrohungen eine schwere Niederlage für unsere Werte und unser Rechtssystem.

Die Terroristen haben mit ihren Morden bereits einen großen Reisighaufen von Hass und Misstrauen aufgeschichtet, auch in Europa. Aber die „Pegida“-Organisatoren sorgen dafür, dass dieser Haufen immer schön trocken bleibt. Wenig Toleranz, kein Signal der Offenheit für die Mehrheit der Muslime, die friedlich unter uns leben. Sondern nur abgrundtiefe Fremdenfeindlichkeit, bis hin zur Islamophobie. Durch die mit Gewaltdrohungen erzwungene Absage der bisher friedlichen Demonstrationen werden sich viele „Pegida“-Anhänger in ihren Ansichten noch bestätigt fühlen.

Bald fehlt tatsächlich nur noch ein Funke. Nichts wäre schöner aus Sicht der islamistischen Terroristen, als wenn nach einem Anschlag auf die Dresdener Demonstranten überall im Land Moscheen brennen und Muslime angegriffen werden würden.

Und das würde wohl geschehen, denn es gibt genug Rechtsextremisten bei den Aufmärschen, die auf ein solches Fanal zum Losschlagen nur warten. Dann hätten die Islamisten wieder ihre „Kreuzritter“, dann würde sich die Spirale der Gewalt, von der sie ideologisch leben, auch in Deutschland schneller drehen. Und sie wäre nur schwer wieder zu stoppen.

Man muss hoffen, dass der islamistische Sumpf, der solche kranken Ideologien hervorbringt, schnell trockengelegt wird, auch unter Mithilfe der Mehrheit der friedlichen Muslime. Und dass die Täter bald ermittelt werden, die „Pegida“ jetzt bedroht haben. Damit die Umzüge wieder sicher stattfinden können. Aber man muss gleichzeitig hoffen, dass immer weniger Bürger dorthin gehen, weil sie begreifen, dass in der Konfrontation der Kulturen nichts Gutes liegen kann. Für niemanden.