Kommentar Die Diesel-Krise ist hausgemacht

Meinung | Düsseldorf · Es ist schon ein wenig verrückt: VW und Audi  stehen seit Jahren wegen ihrer Betrügereien bei Diesel-Autos im Fokus. Sie haben Kunden getäuscht, auch den Staat. Dennoch rast VW auf Rekorde bei Absatz, Umsatz und Gewinn zu.

VW kann sich trotz Dieselskandal über gute Gewinne freuen.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Da lässt sich ein Bußgeld von 800 Millionen Euro für Audi noch recht gut verkraften. Das Geld  landet in der Staatskasse. Ausgerechnet bei denjenigen, die durch Wegschauen den Betrug zumindest mit ermöglicht haben. Die Kunden jedoch gehen leer aus, da VW und Audi zwar Verbraucher in den USA entschädigt haben, dies aber in Deutschland nicht tun wollen – weil sie nicht müssen.

VW-Chef Herbert Diess plagen ganz andere Sorgen. Er beklagt, dass „der Feldzug gegen die individuelle Mobilität und damit gegen das Auto existenzbedrohende Ausmaße annimmt“. Die Chancen stünden 50:50, dass die deutsche Autoindustrie in zehn Jahren noch zur Weltspitze gehöre. Sollte es so kommen, Herr Diess, dann hat sich das die Autoindustrie selbst eingebrockt. Statt beim Diesel zu schummeln hätten sie viel eher auf  Elektro und Hybrid setzen sollen.