Meinung Gesundheits-Apps und Fitnessbänder - Vorsicht ist geboten

Dass die Bürger im Netz viel freizügiger mit ihren Daten umgehen, ist keine neue Erkenntnis. Auch nicht, dass die großen Unternehmen sich dies zunutze machen. Wer einmal im Internet etwas gekauft oder auch nur gesucht hat, merkt das rasch.

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Plötzlich blinken beim nächsten Surfen zig ähnliche Produkte auf. Und auch sonst lassen viele Menschen im Netz leichtfertig Einblicke zu, die sie manchmal besser nicht zulassen sollten.

Man könnte also meinen, die Aufregung um die Datenübermittlung von Gesundheits-Apps oder Fitnessbänder an Krankenkassen ist übertrieben. So etwas gehört schlichtweg in die neue digitale Zeit. Mag sein. Vorsicht ist trotzdem geboten. Denn hier geht es nicht um die Schnäppchenjagd im Netz, sondern um hochsensible Daten, die den Weg in die Zwei-Klassen-Medizin noch verstärken könnten.

Auch wenn Krankenkassen das Gegenteil beteuern, angesichts des permanenten Kostendrucks im System wird es womöglich irgendwann doch dazu kommen, dass die Kassen anhand der übermittelten Fitnessdaten festlegen, wem sie noch welche medizinische Leistung zubilligen. Nicht heute, aber vielleicht morgen. Je gesünder ein Versicherter nämlich lebt, desto weniger belastet er das enge Budget. So die einfache Rechnung.

Die eigene Gesundheit ist zudem ein sehr persönlicher Bereich, deren Bewertung man zuallererst sich selbst und einem Arzt überlassen sollte. Wer trotzdem Einsichten gewähren will, weil er auf einen Bonus hofft, der soll dies nach reiflicher Überlegung tun. Aber klarere Regeln und Vorgaben zur Nutzung der Erkenntnisse durch die Kassen müssen schleunigst her - und zwar zum Schutz jener, die dem Sachbearbeiter am Schreibtisch diese Einblicke nicht ermöglichen wollen.