In der Corana-Krise gewinnen gesundheitliche Mindestanforderungen nun noch einmal zusätzlich an Bedeutung. Das gilt für alle Bereiche der Gesellschaft. Da kommt es nicht überraschend, wenn die Bundesregierung nun auch ergänzende Standards für die Arbeitswelt beschlossen hat. Manches davon klingt bereits vertraut. Desinfektionsspender zum Beispiel zählen auch zur Ausstattung in Supermärkten oder Drogerien. Der Mindestabstand von 1,50 Meter gegenüber anderen Personen gehört mittlerweile ebenfalls zum Corona-Knigge, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Was in Teilen des öffentlichen Raums kaum Probleme bereitet, dürfte an vielen Arbeitsplätzen jedoch ein schwieriges Unterfangen werden.

Technologische Abläufe nehmen keine Rücksicht auf das Virus. Ohne eine im wahrsten Wortsinn enge Zusammenarbeit geht es häufig nicht. Im Zweifel soll der Arbeitgeber deshalb Schutzmasken für Mund an Nase an die Belegschaft ausgeben. Doch ob die dann auch wirklich in genügendem Maße zur Verfügung stehen? Auffällig ist, dass sich Bund und Länder in ihren jüngsten Beschlüssen zur leichten Lockerung einiger Anti-Corona-Maßnahmen nur auf eine „dringende Empfehlung“ zum Tragen von Masken verständigt haben. Dabei werden sie auch vom Robert-Koch-Institut als sinnvoll erachtet, um das Infektionsrisiko zu reduzieren.

Offenbar will der Staat nicht zur Pflicht machen, wofür es an materiellen Voraussetzungen mangelt. Daran krankt auch der gut gemeinte Arbeitsschutz gegen die Virus-Pandemie.