Merkel und die Chinesen
Passend zum G20-Gipfel gibt es nicht nur süße Pandas zum Mieten, sondern auch einen Auftrag für den europäischen Flugzeugbauer Airbus im Wert von rund 20 Milliarden Euro.
Es scheint rund zu laufen zwischen Merkel und den Chinesen: Passend zum G20-Gipfel gibt es nicht nur süße Pandas zum Mieten, sondern auch einen Auftrag für den europäischen Flugzeugbauer Airbus im Wert von rund 20 Milliarden Euro. Das sichert Arbeitsplätze in Deutschland und anderen EU-Ländern. Die Bundeskanzlerin zeigt sich sehr erfreut und hofft, mit Hilfe des Verbündeten China beim Gipfel so manche Klippe überwinden zu können. Staatspräsident Xi Jinping hört es sicher mit Freude.
Ist China dabei, ein verlässlicher Partner für Deutschland zu werden? Steht Peking für fairen Freihandel und eine Klimapolitik im Sinne des Pariser Abkommens, während US-Präsident Donald Trump nur noch seine „America first“-Strategie im Kopf hat? Nein, so einfach ist es nicht! Nach wie vor ist der chinesische Markt für ausländische und damit auch für deutsche Unternehmen nicht frei zugänglich. Wenn Peking wie jetzt beim Airbus Hochtechnologie einkauft, dann immer mit dem Ziel, diese Technik so rasch wie möglich selbst zu beherrschen und auf dem Weltmarkt als Konkurrent aufzutreten. Bei Zügen klappt das schon prima. Chinas Unternehmen geben den Takt vor, werden auf dem heimischen Markt aber geschützt. Die Flugzeuge der nächsten Generation, die Airbus und Boeing Paroli bieten, kommen aus chinesischen Staatsfirmen.
Das Abkupfern klappt aber nicht immer. Bei Autos mit Verbrennungsmotoren ist China trotz aller Anstrengungen im Hintertreffen geblieben. Da passt es Peking prima ins Konzept, den Markt jetzt mit Elektrofahrzeugen aufzumischen und sich gleichzeitig als Klimaretter zu präsentieren. Vor allem deutsche Hersteller sehen dabei alt aus, weil sie bei E-Autos wenig zu bieten haben. Wer in China Autos verkaufen will, muss ab 2018 eine feste E-Quote erfüllen, Apropos Klima: Weil Merkel an der Kohleverstromung festhält, wird die Kanzlerin ihre eigenen CO2-Ziele nicht einhalten. Reichlich peinlich für die Gastgeberin beim Gipfel in Hamburg.