Meinung Olympia - Was will NRW?
Alle sind sie am Mittwoch wieder aufmarschiert, die Bürgermeister der Kommunen, Ministerpräsident Laschet, Michael Mronz und die Sponsoren. Neues gesagt wurde nicht viel, aber was doch, immerhin von allen.
Wir wollen, wir sind dabei! Aber: Am Mittwoch ist auch deutlich geworden, woran die Rhein-Ruhr-City-Initiative von Sportmanager Mronz krankt. Niemand fühlt sich so recht für sie zuständig. Der DOSB vermeidet ein Bekenntnis, weil ihm in den vergangenen drei Jahren heftig in den Rücken getreten wurde. Zuletzt bei der auf den letzten Metern von Bürgern verhinderten Olympia-Bewerbung Hamburgs. Und eigentlich hatte man erst im neuen Koalitionsvertrag ausgemacht, eine nationale Bewerbungsstrategie ausarbeiten zu wollen.
Mitten hinein geplatzt ist Mronz, der mit Know-How und Verbindungen jongliert, ein schlüssiges Konzept auf den Weg bringt, aber doch nicht entscheidend vorankommt. Weil er mit seiner privaten und von Sponsoren getragenen Initiative an Grenzen stößt und abhängig bleibt von Entscheidungen anderer. Und das gleich über Jahre. Der Enthusiasmus der Oberbürgermeister von 14 beteiligten Kommunen mag groß sein, schon bald aber werden sie aus der Komfortzone kommen und von Mronz’ willigen Handlangern zu Protagonisten des Vorstoßes werden müssen. Ein bisschen Druck kann nicht schaden, immerhin hat NRW starke Argumente und einen Vorsprung vor potenziellen Konkurrenten, deren Strategie noch nicht einmal eine Schublade belastet. Dazu gehört auch, dass sich die Landesregierung nicht nur erneut zum wortreichen Gastgeber von bereits Gesagtem aufschwingt, sondern viel effizientere Lobbyarbeit beim organisierten Sport betreibt. Für eine starke Idee, die auch die Infrastruktur-Baustelle NRW mit einem Leuchtturmprojekt weit nach vorne bringen kann. Erst wenn das ernst genommen wird, wird Michael Mronz nicht mehr zuerst milde belächelt. Nur: Man sollte sich jetzt wirklich entscheiden.