Schuldenkrise: Europa befindet sich in einem Teufelskreis

Schuldenkrise hat Wachstum zum Stillstand gebracht

Die Brüsseler Kommission und der zuständige Kommissar Olli Rehn wissen es schon: Europa stürzt in die Rezession.

Zu der Schuldenkrise und dem labilen Finanzsektor gesellt sich jetzt eine Wachstumsflaute — der Teufelskreis ist perfekt, und es wird ganz schwer, aus ihm wieder herauszukommen.

Für Deutschland soll es nach der EU-Herbstprognose nicht ganz so dick kommen. Aber vom XXL-Wachstum, von dem Ex-Wirtschaftsminister Rainer Brüderle noch am Jahresanfang geschwärmt hatte, ist nichts mehr zu spüren. Der einstigen Konjunktur-Lokomotive ist der Dampf ausgegangen.

Eventuell kommt die Bundesrepublik mit einem „blauen Auge“ davon und kann mit einem marginalen Plus auf hohem Niveau stagnieren. Der größte Gläubiger für die Schuldensünder bleibt Deutschland aber dennoch — und das kann teuer werden.

Für eine schnelle Wende zum Besseren gibt es derzeit wenig Anzeichen. Aus der Euro-Krise ist inzwischen eine handfeste Vertrauenskrise geworden. Die behindert Investitionen in die Zukunft und den Konsum. Wer die Absatzmöglichkeiten nur schwer einschätzen kann, baut keine neuen Fabriken. Und wer beginnt, sich wieder Sorgen um seinen Job zu machen, hält sein Geld fest und legt es zurück.

In der Bevölkerung ist das Vertrauen in die langfristige Tragfähigkeit der öffentlichen Budgets dahin. Getreu dem Motto: Wer soll das später einmal bezahlen? Auch gegenüber den nicht ausreichend regulierten Finanzmärkten herrscht tiefe Skepsis — die Banken beschäftigen halt die besten Lobbyisten, bis hin zu früheren Notenbankchefs.

Fakt ist aber, dass auf jede Rezession ein neuer Aufschwung folgt. Allerdings kann der auf sich warten lassen, was aber derzeit nicht einmal die gerne schwarzmalende Brüsseler Kommission unterstellt. Bereits ab Mitte kommenden Jahres soll es schon wieder Lichtblicke geben.

Der Aufschwung käme schneller, wenn wirklich jemand ernsthaft daran gehen würde, die wichtigsten Brandherde zu löschen. Für Griechenland ist ja bereits alles in die Wege geleitet, es muss nur noch konsequent durchgesetzt werden. Auch das von Spekulanten und unfähigen Politikern entfachte Feuer in Italien sollte schnell ausgetreten werden — und zwar für immer.